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Kommentar

»Finger weg« wäre der
weitaus vernünftigere Weg


Die A 33 und der Bebauungsplan Württemberger Allee haben viele Gemeinsamkeiten. Beide sind seit Jahrzehnten in der Planung, beide sind in Teilen der Bevölkerung umstritten, beide stellen Eingriffe in die Landschaft dar. Doch während es mehrheitlich unstrittig ist, dass die A 33 kommen muss, sieht es bei der Bebauung Württemberger Allee doch etwas anders aus
Dass Baugebiet, noch vom Sennestadt-Erbauer Professor Hans Bernhard Reichow planerisch angerissen, liegt in einem Waldgebiet mit schützenswerten Dünen, unmittelbar angrenzend an Bielfelds ältestem Wasserwerk. Dort verläuft auch jene »Demarkationslinie«, die den Stadtwerken garantiert, dass es über diese Linie hinaus keine Bebauung geben darf.
Was der Bebauungsplan Württemberger Allee auch garantiert. Doch kann es sinnvoll sein, ganz dicht an diese Linie heranzurücken? Auch vor dem Hintergrund, dass auf europäischer Ebene der Grund- und Trinkwasserschutz mehr und mehr verschärft wird?
Wer dies als Außenstehender betrachtet, gewissermaßen als Neutraler, der kommt eigentlich zu dem Schluss: »Finger weg«. Zumal es in Sennestadt nun wirklich nicht mehr an Bauland mangelt, wie früher immer von den Kommunalpolitikern beklagt wurde.
Und im Hintergrund hat der Stadtbezirk mit seiner eigenen Sennestadt GmbH noch das Schillingsgelände als Trumpf in der Hand, das zudem nicht auf der grünen Wiese liegt, sondern mittendrin in Sennestadt.
Dies alles lässt eigentlich nur einen Schluss zu: Nämlich den Bebauungsplan Württemberger Allee endgültig zu den Akten zu legen. Es spricht sehr viel mehr gegen ihn, als für ihn.
Paul Siegfried Schulz

Artikel vom 23.12.2004