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»Er bleibt unser Vorbild«

Lennart Graf Bernadotte wird auf der Mainau beigesetzt

Konstanz (dpa). Der Seniorchef der Insel Mainau im Bodensee, Lennart Graf Bernadotte, soll in der Gruft der Schlosskirche St. Marien auf der Blumeninsel beigesetzt werden. Der schwedische Adelige war am Dienstagabend im Alter von 95 Jahren im Kreise seiner Familie auf Schloss Mainau gestorben.
Graf Lennart Bernadotte und seine Frau Gräfin Sonja im Mai dieses Jahres. Foto: AP

Ein Termin für die Beisetzung wurde zunächst nicht bekannt. In der Schlosskirche soll von Heiligabend an ein Kondolenzbuch ausliegen. »Seine Werke zeigen, was er wollte«, hieß es in einer Traueranzeige von Sonja Gräfin Bernadotte (60) und den Kindern des Paares. Er war und bleibt unser Ansporn und Vorbild«, schrieb die Belegschaft der Insel.
Im Frühjahr ist ein Erinnerungskonzert an Bernadotte auf der Mainau geplant, wie eine Sprecherin ankündigte, ohne ein Datum zu nennen. Der am 8. Mai 1909 in Stockholm als Prinz Lennart von Schweden geborene Sohn von Prinz Wilhelm von Schweden und der russischen Großfürstin Maria Pawlowa hatte die Insel 1932 übernommen und zu einem weltweit bekannten Pflanzen- und Blumenparadies gemacht. Die Mainau mit ihrem südlichen Flair ist der größte Tourismusbetrieb am Bodensee. 2003 wurden etwa 1,2 Millionen Besucher aus dem In- und Ausland gezählt. Nachdem Bernadotte die Geschäftsführung 1981 an seine Frau abgegeben hatte, lebte er zurückgezogen auf der Mainau, nahm aber weiterhin regen Anteil an der Entwicklung der Insel.
Zeit seines Leben hatte er sich als Landschaftspfleger verstanden, der die Belange der Natur und der modernen Industriegesellschaft in Einklang bringen wollte. Der ideenreiche Mann verwandelte das verwilderte Eiland in ein weltbekanntes Natur- und Pflanzenparadies.
Weithin sichtbares Zeichen für den Trauerfall waren gestern die auf Halbmast gesetzten Fahnen am Eingang des Schlosses. Die Beschäftigten der Mainau saßen in gedrückter Stimmung im Schloss und in den Büros zusammen.

Artikel vom 23.12.2004