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Neuer Erfolg
mit Mann
aus Basel?

Einigung in Berlin

Berlin (dpa). Der designierte Generaldirektor der Opernstiftung, Michael Schindhelm, will die drei Berliner Opernhäuser zu großen Erfolgen führen.

»Ich komme auch nicht nach Berlin, um mitzuhelfen, eine Oper zu schließen«, sagte der Basler Intendant gestern nach seiner Berufung durch den Stiftungsrat, der ein monatelanger öffentlicher Streit vorausgegangen war. Auf der Sitzung erläuterte auch der von Kultursenator Thomas Flierl (PDS) beauftragte Ehrenrat seinen Bericht über die früheren Stasi-Kontakte Schindhelms, die der Berufung nicht entgegenstünden.
Ähnlich hatte es bereits ein Untersuchungsgremium in Basel gesehen. Der Berliner Ehrenrat, zu dem DDR-Bürgerrechtler und der Berliner Parlamentspräsident Walter Momper gehörten, stellte zusammenfassend fest, dass die Prüfung von Schindhelms Stasi- Kontakten »keine Einschränkung der persönlichen Eignung zur Übernahme einer Führungsposition in einer der wichtigsten Kultureinrichtungen der deutschen Hauptstadt ergeben«.
Flierl zeigte sich erfreut über das einstimmige Votum des Stiftungsrates, wobei er offen ließ, ob der Personalrat der Opern, der sich zuvor gegen die Berufung Schindhelms ausgesprochen hatte, sich bei der Abstimmung enthalten hat. Er will eine baldige Aufhebung von Schindhelms Vertrag in Basel, der noch bis Sommer 2006 läuft, erreichen. Schindhelm zeigte sich erfreut über die Zustimmung der drei Berliner Opernintendantenund kündigte an, die Einnahmen der Häuser zu erhöhen und mehr Publikum zu erreichen. »Ich bin jemand, der es gewohnt ist, in schwierigen Zeiten Theater zu übernehmen.«

Artikel vom 23.12.2004