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Geheimnisse
um Inhalt der
neuen Show

Harald Schmidt startet in der ARD

Von Carsten Rave
ARD, 21.45 Uhr: Harald Schmidt hat eine »kreative Pause« von einem Jahr gemacht und darf eine Woche nach der Rückkehr von einer Weltreise vor die Kamera. Heute startet die viel diskutierte und heiß ersehnte »Harald Schmidt«-Show.
Er ist wieder da im Ersten: Harald Schmidt hat seine »kreative Pause« beendet.Foto: ARD

Aber Harald Schmidt hat sich in der Ferne schon warm gelaufen. Der 47-jährige Entertainer habe sich auf seinen Weltreisen innerhalb der letzten Monate täglich über die Vorgänge in Deutschland informiert. Über die Gestalt seiner Show bewahrt Schmidts Managerin Sigrid Korbmacher Stillschweigen. »Alles ist möglich«, sagt sie. »Aber wir verraten nichts.« Schmidts Wegbegleiter und Redaktionsleiter Manuel Andrack (39), der seinem großen Meister wie einst bei Sat1 die Stichworte geben wird, hat angekündigt, Schmidt werde aus dem »Stegreif« Unsinn verbreiten und komme ohne Gagschreiber aus. Durchschnittlich eine Million Zuschauer erhofft sich das Schabernack-Duo.
Ein wenig konkreter wird der zuständige Redakteur beim WDR, Klaus Michael Heinz. »Die Show wird zwei Standbeine haben«, sagt er. »Sie baut auf Tagesaktualität und auf Medienkritik auf. Harald Schmidt hilft uns, die Welt besser zu verstehen und das Fernsehen zu durchschauen.« Das kleine architektonische Ensemble, das sich das Lästermaul für seine Worte an die Nation hat zurechtzimmern lassen, besteht aus zwei Schreibtischen (für ihn und Andrack), einem Bücherregal und Hintergrund in Terracotta-Tönen. Das Studio bietet 118 Gästen Platz.
Geheimnisse werden auch gehütet rund um die Konstruktionen hinter Schmidts Show, für die der Entertainer angeblich acht Millionen Euro pro Jahr von der ARD kassiert. Warum haben die ARD-Tochter Degeto und die neue Firma Kogel & Schmidt die Verträge unterschrieben? Die ARD widersprach der Version, die Filmhandelstochter Degeto sei eingesetzt worden, um die ARD-Gremien auszuschalten. Die neue Firma Kogel & Schmidt hat der Entertainer mit seinem alten Freund und Ex-Sat1- Geschäftsführer Fred Kogel, der ihn einst zu Sat1 holte, gegründet. Sie vergibt den Produktionsauftrag an Schmidts Firma Bonito TV (etwa 50 Beschäftigte), an der auch Korbmacher und Andrack beteiligt sind.
Insider berichten, dass Kogel & Schmidt nicht nur für die Auftragsvergabe an Bonito TV zuständig ist, sondern - was auch sehr wertvoll ist - alle Rechte an der Sendung hält. Vom 19. Januar an ist der Kult-Possenreißer mittwochs und donnerstags um 23 Uhr in der ARD zu sehen.

Artikel vom 23.12.2004