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Friedenslicht für Gefangene

Pfadfinder lernten Strafvollzug in der JVA kennen


Ummeln (WB). Seit der Aussendung des Friedenslichtes aus Bethlehem am dritten Adventssonntag durch die Pfadfinder des Stammes Liebfrauen in der Deutschen »Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG)«, hat das weihnachtliche Friedenssymbol nach Rückmeldungen bereits mehr als 2 500 Personen im Großraum Bielefeld erreicht. Am vierten Adventssonntag brachte eine kleine Delegation der Pfadfinder das Friedenslicht in die Justizvollzugsanstalt (JVA) Bielefeld-Brackwede I.
Der Einladung durch den katholischen Anstaltsseelsorger Wilhelm Schulte zu einem Gottesdienst in der JVA, folgten die Georgspfadfinder nach kurzem Zögern. Bisher war der Bielefelder Strafvollzug nicht im Fokus der Pfadfinderarbeit gewesen. Aber schnell wurde den Pfadfindern klar, dass gerade dort ein Zeichen der Hoffnung seinen eigentlichen Ort findet. Andreas Irmer, der Kurat des Bielefelder Pfadfinderstammes: »Wir wussten vorher nur wenig über die Situation von Menschen im Strafvollzug«. Um so erstaunter waren die Friedenslichtbringer, dass sich über 120 Häftlinge zu dem Gottesdienst einfanden. Im Gottesdienst konnte dann das Friedenslicht, entzündet in der Geburtsgrotte Jesu in Bethlehem/Israel, an die Insassen weitergereicht werden. Der Stammesvorsitzende Marcus Myrczik, nach der Aussendungsfeier: »Wir sind uns schon jetzt einig: auch im nächsten Jahr werden wir das Friedenslicht in die JVA bringen«.
Die katholische Liebfrauengemeinde, an der der DPSG-Pfadfinderstamm seit 1948 aktive Jugendarbeit betreibt, bewahrt das Friedenslicht noch bis in das neue Jahr hinein für interessierte Bürger auf. Auf der Homepage des Stammes (www.dpsg-bielefeld.de) ist bereits eine umfangreiche Liste einsehbar, die das breite Spektrum der Friedenslicht-Empfänger in der Region aufzeigt.

Artikel vom 27.12.2004