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Neue Straße schützt Quellen

Aufwändiger Neubau der L 828 zwischen Altenbeken und Buke vollendet

Von Karl Pickhardt (Text)
und Wolfram Brucks (Foto)
Altenbeken/Buke (WV). Gut 20 Jahre geplant, nur 17 Monate gebaut: Jetzt rollt der Verkehr auf der neuen Landstraße 828 zwischen Altenbeken und Buke. Naturschützer hatten Bauchschmerzen, Wasserwirtschaftler jubeln: Gesiegt haben letztlich die Straßenbauer. Knapp 1,5 Millionen Euro kostet die 1,8 Kilometer lange Straße.

Kurz vor dem Weihnachtsfest hat der Landesbetrieb Straßenbau, dessen Paderborner Chef Hans-Peter Hengst (62) gestern zusammen mit dem Altenbekener Bürgermeister Hans Jürgen Wessels (48) das vollendete Werk in Augenschein nahm, die Neubaustraße zwischen Altenbeken und Buke als letztes Teilstück einer durchgehenden Verbindung zur Autobahn für den Verkehr freigegeben Während der Bauphase war die Strecke monatelang nur einspurig befahrbar.
Die neue Straße, so Hengst und Wessels, entschärfe bei Buke und beim ehemaligen Andreaskloster zwei unfallträchtige Kurven. Ein neuer Kreisverkehr in Höhe der Kuhlbornstraße wirke wie ein Bremse und zwinge Autofahrer zum Langsamfahren Richtung Ortskern. Die auf sieben Meter verbreiterte Landstraße begleitet ein Geh- und Radweg. Ein Altarm der Landstraße ersetzt Wanderern und Erholungsuchenden künftig einen Pkw-Parkplatz, der dem Straßenbau in der Eggegemeinde zum Opfer gefallen war.
Bürgermeister Hans Jürgen Wessels ist froh, dass mit dem Neubau wichtige Wasserquellen besser geschützt sei. Ein Unfall mit einem Gefahrentransporter auf der kurvenreichen Altstraße hätte zur Bedrohung werden können, meinte der Bürgermeister. Deshalb habe letztlich auch die Wasserbehörde gegen Bedenken von Landschaftsschützern in diesem empfindlichen Eggebereich die Oberhand behalten. In zwei Düsseldorfer Landesministerien war fast zwei Jahrzehnte über diese Frage gestritten worden.
Auf der Altenbekener Wunschliste rückt nach dem Neubau der Landstraße zwischen Altenbeken und Buke jetzt erneut eine bessere L 828 von Altenbeken zur B 1 bei Horn in den Blickpunkt. Auch um diese Straße wird seit Jahrzehnten gerungen. Einen aufwändigen Neubau, so wie er noch in den 70er Jahren mit einem gewaltigen Eggedurchstich geplant war, ist nach Angaben von Behördenleiter Hans-Peter Hengst endgültig vom Tisch: »Wir werden eine andere Lösung finden«, kündigte Hengst eine Straße mit»der nötigen Vorsicht im Naturpark Eggegebirge« an. Es werde keinen aufwändigen Neubau wie jetzt zwischen Altenbeken und Buke geben. Hengst wagt in Zeiten angespannter Landesfinanzen allerdings keine Prognose, wann die Landstraße zwischen Altenbeken und B 1 in Angriff genommen werden könne. Möglicherweise eröffnen Gelder aus Mautgebühren, die bekanntlich vom 1. Januar an für Lastwagen auf Autobahnen erhoben werden, neue Finanzierungsmöglichkeiten im Straßenbau. Die Strecke zwischen Altenbeken und Horn gilt nach Angaben von Bürgermeister Wessels im Landesstraßenbedarfsplan als vorrangiges Projekt, steht aber nicht im Ausbauplan. Ohne Gelder aus Mautgebühren dürften daher vor 2015 zwischen Altenbeken und Horn keine Straßenarbeiter tätig werden.

Artikel vom 23.12.2004