Jöllenbeck (-er). Am letzten Tag der »Ära Vogelsang« gab es im Imbiss-Restaurant an der Dorfstraße 2 ein volles Haus. Stammkunden und Freunde wollten mit Dieter und Doris Vogelsang anstoßen: auf 39 Jahre erfolgreiche Arbeit an Grillrost und Zapfhahn und auf den Beginn eines neuen Lebensabschnitts. Denn Dieter Vogelsang (61) verabschiedete sich in den Ruhestand. Ab Montag, 3. Januar, wird Martina Leszczenko, seit sieben Jahren Mitarbeiterin, die Nachfolge antreten. Zunächst war der Imbissbetrieb, der in einem selbst gebauten Wagen gegenüber der damaligen Post 1965 begann, ein nebenberufliches Engagement. Denn Dieter Vogelsang ist gelernter Installateur. Doch schon nach zwei Jahren zog »Curry-Dieter«, so sein in Jürmke bekannter Spitzname, in das Haus an der Dorfstraße um. Aus dem kleinen Imbissstand entwickelte sich im Laufe der Jahre das beliebte Imbiss-Restaurant, in dem die Kunden Bratwurst, Frikadellen und später auch Pizzen verzehren konnten. Ende der 60er Jahre war Dieter Vogelsang sozusagen ein Pionier, und sein konsequentes Festhalten an Qualität - die Bratwurstrohlinge stammen von heimischen Fleischern, die Frikadellen sind selbst gemacht - zahlte sich aus, als der »Boom« der typisch deutschen Imbissstuben verebbte. Beim Blick auf den beruflichen Werdegang muss auch die Vergrößerung des Geschäftes um Filialen in Theesen und an der Herforder Straße erwähnt werden. Doch dort war nach drei Jahren Schluss. Dieter Vogelsang konzentrierte sich auf sein Stammhaus in Jöllenbeck und vergrößerte den Imbiss durch Hinzunahme von Räumen auf 70 Quadratmeter, auf denen er 30 Sitzplätze anbieten konnte. 39 Jahre in der Branche - da kann Dieter Vogelsang auch mit einigen Geschichten aufwarten. Beispielsweise mit jener, dass er das erste Hähnchen-Taxi Bielefelds, Vorläufer des Pizza-Taxis, betrieb. Mit seinem Opel Rekord liefert er die knusprig gebratenen Hähnchen frei Haus. Und die waren besonders in den 60er und 70er Jahren ein beliebtes Essen am Heiligen Abend. Da kam Dieter Vogelsang ganz schön ins Schwitzen, wenn er bis zum frühen Abend 200 »Flattermänner« fertig gegrillt haben musste. Mit Schwung und Humor hat er all die Jahre sein Geschäft betrieben. Und genauso will er nun die neue Lebensphase angehen.
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