03.01.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Staatsanwalt: »Ohne meinen Anwalt sage ich nix«


So richtig prickelnd wird's vor den Schranken des Gerichts doch erst, wenn sich die Parteien einmal so richtig in die Wolle kriegen. Abseits filigraner juristischer Dialoge ist der Klartext die Mutter der Gerichtssprache.
Wolfgang Korte: Sie heißen mit Vornamen Hans Jürgen Heinz Günter Maria?
Angeklagter: Ja.
Wolfgang Korte: Donnerwetter.
§   §   §  
Astrid Salewski: Der müsste Freigänger sein.
Ralf Günter: Sehr zum Unwillen der Staatsanwaltschaft trifft das zu.
§   §   §  
Sven Grotendiek: Sie hätten Politiker werden sollen.
Dieter Fels: Bitte beleidigen Sie mich nicht.
§   §   §  
Eckhard Krämer: Manchmal habe ich den Eindruck, auf dem Flur ist es interessanter als im Gerichtssaal.
Thomas Funcke: Vielleicht sollten wir die Verhandlung auf den Flur verlegen.
§   §   §  
Wolfgang Korte: Das wäre dann ein Viertel vor vier gewesen. Da ist der Bahnhof eine trostlose Gegend.
Holger Rostek: Herr Vorsitzender, das ist eine nicht bewiesene Behauptung.
Eckhard Baade: Wir können ja einen Ortstermin machen.
§   §   §  
Jutta Albert: Herr Metzler hat doch die Antragsschrift verbrochen.
Georg Schulze: Darüber reden wir gleich noch.

Klaus Metzler: Ohne meinen Anwalt sage ich nix.

§   §   §  
Reinhard Kollmeyer: Vielleicht hat Ihnen (dem Angeklagten) jemand gesagt, »das kommt gut«.
Rainer Pielsticker: Das habe ich nicht gesagt.
Reinhard Kollmeyer: Wieso Sie? Von Ihnen habe ich ja gar nicht geredet.

Artikel vom 03.01.2005