Gütersloh (cas). »Als Vereinspräsident Frank Welsch uns heute morgen anrief und meinen Mann kurzfristig nach Gütersloh bestellte, beschlich uns schon ein seltsames Gefühl«, berichtete Rob Reekers' ziemlich irrtierte Ehefrau gestern Abend telefonisch aus Ahaus.
Ihre böse Vorahnung sollte sich bestätigen: Frank Welsch, der bis vor kurzem noch einen Trainerwechsel so gut wie ausgeschlossen hatte, teilte am Mittwochnachmittag dem sicherlich verdutzten Oberliga-Trainer dessen Beurlaubung mit. Zumindest der Zeitpunkt der Trennung kommt selbst für Insider überraschend. Die sportliche Leitung beim abstiegsgefährdeten FCG übernimmt ab sofort Fritz Grösche. Bis zum Ende der Saison wird der »Eiserne Fritz« zusammen mit dem bisherigen A-Junioren-Coach Uli Laustroer auf der Kommandobrücke der angeschlagenen Heidewald-Fregatte stehen. Rob Reekers, der nach seiner Co-Trainertätigkeit beim Zweitligisten Rot-Weiß Oberhausen im Juli 2003 beim FCG als Coach einstieg, konnte mit dem neuformierten Team die hohen Erwartungen in keinster Weise erfüllen. Trotz seiner unbestritten menschlichen Qualitäten geriet der »Pfundskerl« schon nach dem verhagelten Saisonstart in das Kreuzfeuer der Kritik. Dem verpatzten Auftakt folgte ein Zwischenhoch, das Reekers' Stuhl zunächst wieder festigte. Weil aber die Dalkestädter aus den letzten sechs Partien lediglich einen Sieg für sich verbuchten und die Zuschauerzahlen bei den Heimspielen immer mehr schrumpften, mehrte sich erneut die Reekers-Kritik sowohl in der Vorstandsetage als auch bei den einflussreichen Sponsoren. Wahrscheinlich wäre das Schicksal des Holländers schon nach der Nachholbegegnung bei SF Siegen II im Falle einer weiteren Niederlage besiegelt gewesen - doch das Auswärtsspiel fiel bekanntlich der Witterung zum Opfer. Im Nachhinein war's für Rob Reekers nur eine Galgenfrist. Beste Aussichten auf den FCG-Trainerposten hat nun der frischgebackene Fußball-Lehrer Heiko Bonan - allerdings wohl erst in der nächsten Saison.
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