22.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kommentare
Gaspreise

Fairer Wettbewerb fehlt


Drei von vier Bauherren entscheiden sich für eine Erdgasheizung. Das sagt der Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) und schließt daraus, Erdgas sei bei vielen Haushalten Wunschenergie Nummer eins. Kein Wunder also, wenn bei wiederholt saftigen Erdgaspreiserhöhungen viele Bürger kritisch nachfragen: »Ist der Preis gerechtfertigt?« - »Wollen sich einzelne Versorger auf Verbraucherkosten eine goldene Nase verdienen?«
Es ist richtig, dass sich das Kartellamt in die Diskussion eingeschaltet hat, auch wenn das dem BGW nicht gefällt. Nach Ansicht der Verbraucherverbände liegt der Gaspreis 20 Prozent zu hoch. Unbehagen löst indes das Untersuchungsergebnis der Wettbewerbshüter aus, wonach lediglich fünf Gasversorger die gelbe Karte für ihre Preispolitik erhielten. Dabei haben nach Angaben von Aribert Peters, Vorsitzender des Bundes der Energieverbraucher, 700 Unternehmen ihre Preise unzulässig erhöht. Trifft das zu, kann von Verbraucherschutz keine Rede sein.
Das eigentliche Dilemma bleibt die Kopplung des Gaspreises an den Ölpreis. Wann immer der Ölpreis klettert, steigt zeitverzögert auch der Gaspreis. Ein fairer Wettbewerb im Sinne der Verbraucher sieht anders aus. Edgar Fels

Artikel vom 22.12.2004