21.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

CDU-Generalsekretär

Ein Fehler und die Folgen


CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer hat eine Abfindung angenommen, die ihm zwar rechtlich, nach allgemeinem Volksempfinden nicht aber moralisch zugestanden hat. 160 000 D-Mark waren im Jahr 2000 kein Pappenstil - ebenso wenig wie die in 81 806 Euro umgemünzte Spende, die der CDU-General jetzt den SOS-Kinderdörfern zukommen lässt.
Laurenz Meyer habe einen Fehler gemacht, sagt die CDU-Vorsitzende Angela Merkel. Er habe den Fehler mit der Spende ausgeräumt. Die Affäre sei beendet.
Drei Tage vor Weihnachten klingt das wie ein frommer Wunsch. Mit aller Macht versucht Angela Merkel, nach den Querelen um Friedrich Merz und Horst Seehofer eine weitere Personaldebatte in der Union zu vermeiden. Dass nach der Gehalts-Affäre eine weitere vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Meyer möglich sein wird, muss aber bezweifelt werden.
Da nimmt es nicht Wunder, dass namentlich der NRW-Spitzenkandidat Jürgen Rüttgers vernehmlich murrt und von einer großen Unruhe an der Basis spricht. Die CDU steht nach 38 »roten« Jahren im Düsseldorfer Landtag und wachsender SPD-Konkurrenz von links vor der historischen Chance, im kommenden Mai den lang ersehnten Machtwechsel im größten Bundesland herbeizuführen. Laurenz Meyer im Amt des Generalsekretärs ist Rüttgers dabei keine Hilfe.
Andreas Kolesch

Artikel vom 21.12.2004