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»Herdmannkinder« lenken
den Blick auf Wesentliches

Kindermusical begeistert zahlreiche Kirchenbesucher

Schildesche (ik). Die Stiftskirche ist gut gefüllt, vor den ersten Reihen drängen sich die Kleinsten und erwarten voller Spannung den großen Auftritt. Und dann geht es los, erst leise dann immer lauter singt der Chor: »Hilfe, Hilfe, die Herdmanns kommen«.

Womit das Thema auch schon klar wäre: Die Herdmannkinder sind nämlich die schlimmsten Kinder aller Zeiten und jeder hat Angst vor ihnen. Sie kratzen, sie beißen, sie prügeln sich und trauen kann man ihnen auf keinen Fall. Und ausgerechnet diese Kinder spielen jetzt im Krippenspiel mit. Ob das wohl gut gehen kann?
Es kann. Am Ende des Stückes wendet sich alles zum Guten und die Herdmannkinder richten durch ihre eigenwillige Interpretation der Weihnachtsgeschichte den Blick wieder auf Wesentliches: Sie bringen anstatt Weihrauch und Myrrhe einen Schinken, denn den kann man viel besser gebrauchen. Anstatt eines gepflegten Äußeren hat Josef eine Rotznase und Maria ein altes Tuch umgeworfen. Aber so ähnlich wird es ja auch damals gewesen sein, oder?
Das Publikum belohnt die Vorstellung mit langanhaltendem Applaus - zu Recht, denn die Aufführung des Kinderbuches von Barbara Robinsen ist Chorleiterin Barbara Jansen-Ittig gelungen. Die Musik hat sie selbst geschrieben und mit dem Spatzen- und Kinderchor sowie mit dem Jugend- und Projektchor der Gemeinde einstudiert, mit viel Freude singen die verschiedenen Altersgruppen miteinander. Den Text gedichtet hat Pfarrer Hans-Friedrich Alfringhaus, musikalisch begleitet wurde der Chor von Hans-Friedrich und Nicola Kämper an Klavier und Flöte.

Artikel vom 21.12.2004