Vielfalt beim Konzert des Männergesangvereins Sieker
Von Stefanie Hanneken (Text und Fotos) Sieker (WB). Altbekannte Weihnachtslieder sowie russische Kirchenmusik und Folklore - am Dritten Advent bot das Weihnachtskonzert des Männergesangvereins Sieker in der Luther-Kirche an der Otto-Brenner-Straße ein breites Programm. Seit mehr als 20 Jahren gibt der 1878 gegründete Männergesangverein Sieker sein traditionelles Weihnachtskonzert vor vollbesetzten Bänken. Und auch in diesem Jahr belohnte reichlicher Applaus das Können der 22 Sänger. Neben den deutschen Liedern des Sieker Chores gab es in diesem Jahr eine weitere Überraschung für das Publikum: Der Kammerchor Kant, aus dem russischen Gusew, dem ehemaligen ostpreußische Gumbinnen, war zu Besuch gekommen und verzauberte die Zuhörer mit Weihnachtsliedern und alten Volksweisen in großer Bandbreite. Die russischen Gäste sangen auf deutsch und verliehen mit ihren Akzenten den altbekannten Liedern eine interessante Fremdheit. Unter der Leitung von Tatjana Matwejewa zeigten die 20 Männer und Frauen, die sich für jeden Auftritt in neue, festliche Roben kleideten, ihre Hingabe zur Musik. Die klaren Stimmen der russischen Sänger und Sängerinnen des Kammerchores Kant ließen kaum darauf schließen, dass es sich um Amateure handelt. Und dennoch setzt sich der Chor aus Fabrikarbeitern, Ärzten und Lehrern zusammen, die für ihren professionell wirkenden Gesang kein Gehalt beziehen. Mit ihren Konzerten in ganz Deutschland versuchen sie aber Spenden zu gewinnen, denn ihre Heimatstadt befindet sich in einer sehr schlechten wirtschaftlichen Lage. Straßenkinder sind in Gusew traurige Normalität. Der Kammerchor hat für 20 der Kinder die Patenschaft übernommen, und die Spenden, die die begabten Stimmen sammeln, kommen nun den Kindern in Gusew zu Gute.
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