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Neue Krankenhäuser fehl am Platz

Sparmaßnahmen haben logischerweise den größten Gesamteffekt


Zum Thema »Mehr Geld für Kliniken?«
Die Krankenhäuser sind der größte Ausgabenfaktor der Krankenkassen (2001 mehr als 41 Prozent, gegenüber 14,3 Prozent für die ambulante Behandlung und 26 Prozent für Medikamente und Heilmittel). Und das, obwohl nur 2,3 Prozent der Behandlungen stationär stattfinden. Die auch nicht gerade spärlichen Landessubventionen- und Zulagen sind hierbei ausgenommen.
Sparmaßnahmen sind also vor allem hier gefragt, haben logischerweise auch den größten Gesamteffekt. Neue Krankenhäuser sind absolut fehl am Platz.
Das Problem bei der »Beschäftigungsmaschine Krankenhaus« sind die nicht gerade zufriedenstellende Produktivität, der gewerkschaftlich Einfluss sowie die über Jahrzehnte bestehende »Ausgabementalität«.
Neuste und teuerste Geräte wurden gekauft, obwohl noch vier bis fünf nur unwesentlich schlechtere im Keller lagen oder zu Schleuderpreisen verkauft oder verschenkt wurden. Man musste ja das Geld ausgeben, um nächstes Jahr nicht weniger zu bekommen.
Den Krankenhäusern, Kassen und der Gesamtbevölkerung (Kranke und Gesunde) helfen nur Deregulierung und Wirtschaftlichkeitsoptimierung, Produktivitätssteigerung und Entfernung von unproduktiven Mitläufern, Entmachtung der Gewerkschaften. Aber auch der Staat muss durch eine Entbürokratisierung und Abschaffung des immer unübersichtlicher werdenden Verordnungs- und Vorschriftendjungels dafür sorgen, dass sich die Krankenhausmitarbeiter um die wesentliche Aufgabe, die Heilung der Patienten, kümmern können. Jedes neue Gesetz, jede neue Verordnung erhöht die Verwaltungskosten und die unproduktive Arbeitszeit (produktiv = im Sinne der Arbeit am Patienten) und verursacht dadurch eine weitere Kostenexplosion.
DR. W. BETOW33613 Bielefeld

Artikel vom 04.01.2005