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Der Protest wird immer lauter

Hustedt informiert sich über Paderborner Initiative »Gaspreise runter«


Von Corinna Strate
Bielefeld/Paderborn (WB). Die Paderborner Bürgerinitiative »Gaspreise runter« freut sich über regen Zulauf. 13 500 Mal wurde der Musterbrief, mit dem Kunden Widerspruch gegen aus ihrer Sicht überhöhte Gaspreise einlegen können, von der Internetseite der Initiative heruntergeladen. Jetzt will (wie berichtet) auch das Bundeskartellamt gegen mehrere Gasversorger wegen des Verdachts überhöhter Preise vorgehen.
Bundesweit sind es etwa 50 000 Bürger, die Einspruch eingelegt haben und ihre Gasrechnung derzeit nur unter Vorbehalt zahlen, schätzt Michaele Hustedt, energiepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. Sie informierte sich gestern in Bielefeld über die Energiepreis-Debatte in OWL. »Ein interessanter Ansatz«, lautete anschließend ihr Urteil über die Paderborner Initiative, die Rückenwind erhalte, weil sich auch die Verbraucherzentralen mit eingeklinkt hätten.
Dennoch ist es aus ihrer Sicht nicht der richtige Weg, mit Hilfe der Justiz die Erhöhung zu verhindern. Stattdessen müsse es mehr Transparenz auf dem Gasmarkt geben - es müsse für den Kunden nachvollziehbar werden, wie sich der Preis zusammensetzt. »Über Gerichtsverfahren haben wir keine Chance, diese Transparenz zu erreichen«, betonte Hustedt.
Das Bundeskartellamt will noch in dieser Woche vorrangig gegen die Energieversorger vorgehen, die überdurchschnittlich hohe Preise verlangen. Einzelheiten zum Verfahren sollen heute bekannt gegeben werden. Während der Energiekonzern RWE gestern auf Anfrage berichtete, er sei nicht vom Bundeskartellamt angeschrieben worden, wollen die Verantwortlichen bei E.ON sich erst heute im Anschluss an die Pressekonferenz des Kartellamtes dazu äußern.
www.gaspreise-runter-owl.de

Artikel vom 21.12.2004