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Omas Ruf nach »Käääääthe«

»Die Unverbesserlichen« kehren heute auf den Bildschirm zurück

Von Wolfgang Schäffer
NDR, 23.55 Uhr: Es gab nur sieben Folgen. Die wurden zwischen 1965 und 1971 immer am Muttertag gezeigt. Dennoch oder auch gerade deshalb haben »Die Unverbesserlichen« Kultstatus. Von heute an sendet der NDR die sieben Folgen der Serie im Tagesabstand.

Es war die Paraderolle von Inge Meysel, die als Käthe Scholz an der Seite ihres Ehemanns Kurt (Joseph Offenbach) als dafür tat, die Familie zusammen zu halten. Und just das war es, was der im Juli 94-jährig gestorbenen Schauspielerin den Beinamen »Mutter der Nation« einbrachte.
Die Familie Scholz, neben den drei Kindern Doris (Monika Peitsch), Lore (Helga Anders) und Rudi (Gernot Endemann) vor allem noch Oma Köpcke (Agnes Windeck), stand und steht für das typische Familienleben der 60er- und frühen 70er Jahre.
Schon in der ersten Folge halten sich Glück und Unglück die Waage. Fußball-Experte Kurt, der Sohn Rudi (wird später Profi) Woche für Woche zum Spiel begleitet, gewinnt eine stolze Summe beim Toto. Der Gewinn wird zu einem großen Teil sofort in ein Auto investiert - mit dem Kurt gleich einen Unfall baut. Und so ist das Geld, das alle Familienmitglieder auf ihre Weise schon verplant hatten, bereits wieder verbraucht, ehe es so richtig angekommen ist.
In den weiteren Folgen führt die Ehekrise von Doris zur Scheidung, Rudi wird Vater, aber seine Freundin lehnt seinen nach langem Zögern gemachten Heiratsantrag ab. Dann scheitert auch noch seine Karriere als Fußballer.
Für mächtig Wirbel sorgt zwischenzeitlich vor allem Oma Köpcke, deren langgezogenes »Kääääääthe« selbst den Fernsehzuschauer schon mächtig nervt. Zwar zeigt das ab und an auch bei eben jener Käthe Wirkung. Und so geht es auch darum, die Oma in einem Altersheim unterzubringen. Als es gelingt, sind es ihre häufigen Besuche, die für Unruhe sorgen.
Zwar zerbricht auch Käthes Illusion, wenigstens einmal in der Woche »vollzählig« gemeinsam Kaffee zu trinken am tatsächlichen Leben. Doch unterkriegen lässt sie sich davon nicht.
»Unverbesserlich« hofft sie auf Besserung und unterhält damit sowie einer gehörigen Portion Humor auch die Zuschauer am Bildschirm.

Artikel vom 21.12.2004