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Gegen die Schließung von Hortgruppen

ver.di, Stadtelternrat und Initiative sammeln Unterschriften

Bielefeld (WB), Die Gewerkschaft ver.di, der Stadtelternrat und die Elterninitiative »Auf dem Rennplatz« sammeln zur Zeit Unterschriften für den Erhalt der 957 Hortplätze in Bielefeld. 480 dieser Betreuungsplätze für Schulkinder befinden sich in kommunaler Hand.

Hintergrund der Unterschriftenaktion: Das Land Nordrhein-Westfalen beabsichtigt bis zum Jahr 2007 an den Grundschulen für 25 Prozent der Grundschüler ein Ganztagsangebot aufzubauen. Die offene Ganztagsschule soll weitgehend durch den flexiblen Einsatz der vorhandenen Mittel für bestehende Angebote (Hort, »Schule von acht bis eins«) finanziert werden.
Aus Sicht von Gewerkschaft und Elternvertretern kann die offene Ganztagsschule nur ein zusätzliches Angebot sein, weil die Standards der offenen Ganztagsschule denen der Horte oft nicht genügen. So bestehe eine Hortgruppe aus 20 Kindern, die von einer Vollzeitkraft betreut würden. In der »offenen Ganztagsschule« gebe es dagegen für 25 Kinder lediglich eine Halbtagskraft.
Die Unterschriften sollen Oberbürgermeister Eberhard David (CDU) und Schulministerin Ute Schäfer (SPD) überreicht werden. Die Horte stünden für Verlässlichkeit und Qualität, meinen die Initiatoren der Aktion. In der Kommunalpolitik wird die Zukunft der Horte unterschiedlich gesehen »Die offene Ganztagsgrundschule stellt keinen gleichwertigen Ersatz zu den Horten dar«, heißt es bei den Christdemokraten. Die hiesigen Sozialdemokraten unterstützen das Vorgehen ihrer Schulministerin »Trotz aller Schwierigkeiten sehe ich in Bielefeld auch eine Zukunft für Angebote, die den bisherigen Hortplätzen ähneln«, erklärte SPD-Fraktionschef Peter Clausen.

Artikel vom 20.12.2004