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Wohneigentum und Mietwohnung
sind für Vesper gleichberechtigt

Podiumsdiskussion des Mieterbundes mit klaren Bekenntnissen


Bielefeld (uko). Ein klares Bekenntnis für »ein Nebeneinander« von Wohneigentum und Mietwohnungen hat Michael Vesper abgelegt. Der nordrhein-westfälsiche Minister für Städtebau und Wohnen, Kultur und Sport erteilte auf einer Podiumsdiskussion des Mieterbundes Ostwestfalen-Lippe der provokanten Aussage, wonach Wohneigentum »ein goldenes Kalb« sei, zudem eine Absage.
Vor dem Hintergrund der gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen hatte der Mieterbund unter diesem Thema zu seinem »Bielefelder Streitgespräch« ein- geladen und neben Vesper zu dessen »Heimspiel« (»Auch ich habe 1983 mal ein Haus gekauft«) karätige Teilnehmer auf das Podium bewegt: Dr. Christian Badde, Vorsitzender des Vorstandes der Westdeutschen Landesbausparkasse LBS, sprach sich vehement für die Schaffung von Wohneigentum aus. Dies sei noch die zwingendste Altersvorsorge, auch wenn der Staat den Bürger »in die Riester-Ecke ziehen« wolle.
Dr. Hans Klose, Vorsitzender des Deutschen Mieterbundes NRW, hingegen kritisierte staatliche »Subventionen fürs Häuslebauen«. Vorschub werde geleistet für die Stadtflucht. »Die Städte werden öder, das ist sozial bedenklich.« Berthold Prunzel als Geschäftsführer der Ravensberger Heimstättengesellschaft Bielefeld schließlich warb für »den Vermieter als Partner« des Mieters. Wer Wohnraum vermiete, der sei doch nicht »der so häufig dargestellte gierige Geldhai«.
Zwischen diesen widerstrebenden Protagonisten verstand sich Michael Vesper überaus geschickt als Vermittler, sorgte auf dem Podium für Ausgleich und machte mit seinen Absichtserklärungen für die kommende Legislaturperiode obendrein unverhohlen Wahlkampf. Die Bürger in Nordrhein-Westfalen könnten sich darauf verlassen, »dass die Wohnungspolitik die Entwicklungen auf den Wohnungsmärkten rechtzeitig erkennt«. Im übrigen seien in der Vergangenheit im Wohnungs- und Städtebau »qualitative Innovationen vorangetrieben« worden, lobte der Minister die eigenen Erfolge.

Artikel vom 20.12.2004