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Bald Kino in Alter Tischlerei

Sanierungsbeginn in Kürze - Voraussichtliche Fertigstellung im Herbst

Von Uta Jostwerner (Text)
und Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld (WB). Geht es nach dem Willen der Stiftung der Sparkasse Bielefeld und dem Filmhaus Lichtwerk, dann kann mit der Sanierung der Alten Tischlerei noch im Januar 2005 begonnen werden. Mit der Fertigstellung der denkmalgeschützten Industriebrache im Ravensberger Park wird im kommenden Herbst gerechnet.

Wie Wulf-Bernhard Sauerland, Hauptabteilungsleiter der als Bauherr fungierenden Stiftung gestern mitteilte, stehen die ersten, mit der Sanierung beauftragten Gewerke bereits in den Startlöchern. Sollte die Baugenehmigung wie erwartet Anfang 2005 erteilt werden, steht dem Umbau der Alten Tischlerei zu einem modernen Arthouse-Kino nichts mehr im Wege.
Architekt Werner Schulz (Architektenbüro Streich) ist zuversichtlich, dass der anvisierte Fertigstellungstermin eingehalten werden kann: »Wir erwarten keine Überraschungen, die Bausubstanz ist gut«, betont Schulz mit Blick auf das heruntergekommen wirkende Gebäude. Einzig die Erweiterung der Kellerhöhe um 1,50 Meter stelle eine Herausforderung dar.
Wie mehrfach berichtet, werden im Untergeschoss zwei Kinosäle mit je 70 Plätzen eingerichtet. Da die Deckenhöhe nicht ausreicht, wird nach unten ausgebuddelt, was oben fehlt. Das Obergeschoss bietet künftig Platz für einen großen Kinosaal mit 130 Sitzplätzen sowie ein Foyer, das auch für programmergänzende Veranstaltungen genutzt werden kann.
»Das neue Lichtwerk bietet in technischer Hinsicht Multiplex-Standard«, sagt Jürgen Hilmer von der Lichtwerk Filmtheater Betriebs-GmbH, die die Tischlerei von der Sparkassen-Stiftung pachten und mit der kinospezifischen Einrichtung selbst ausstatten wird. Vor Ort und im Kulturleben der Stadt seit 19 Jahren fest verankert, wolle das Lichtwerk mit dem Umzug in die sanierte Tischlerei neue Publikumsschichten erschließen und die alten fester an sich binden, so Hilmer. Aktuelle Studien belegten zudem, dass im Bereich der Filmkunst-Theater noch wirtschaftliches Entwicklungspotenzial liege.
Die mit 1,85 Millionen Euro anberaumte Sanierung wird aus Landes- und Stiftungsmitteln sowie einem Sanierungsanteil der Filmtheater GmbH finanziert. 400 000 Euro trägt die Stiftung der Sparkasse. »Unser Ziel war es, einen Mehrwert für Bielefeld und seine Bürger zu schaffen«, erklärt Manfred Brinkmann, Leiter der Unternehmenskommunikation.
Über die Nutzung des Grundstücks wurde ein Erbbaurechtsvertrag zwischen der Stadt und dem Lichtwerk abgeschlossen, zudem zwischen Lichtwerk und Sparkassenstiftung ein Dauernutzungsvertrag vereinbart. Nach Abschluss der Sanierung übernimmt das Lichtwerk das Gebäude auf Basis eines Pachtvertrages.

Artikel vom 18.12.2004