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»23-12« sorgt
für eine volle
Eckardtskirche

Glänzender Auftritt in Eckardtsheim

Von Malte Samtenschnieder
(Text und Fotos)
Eckardtsheim (WB). »Da sind wir wieder!« Mit ansteckender Freude am gemeinsamen Musizieren spielte sich das Blechbläserensemble »23-12« Samstag bei seinem inzwischen vierten Weihnachtskonzert in der vollbesetzten Eckardtskirche in die Herzen der Zuhörer. Feine Kammermusik und das eine oder andere »Advents-Highlight« hatten die Instrumentalisten im Gepäck.

»O Come All Ye Faithful« schallte es den Besuchern zur Begrüßung fanfarenartig entgegen. Klangvoll strahlten die blitzblank polierten Instrumente der zehn Bläser bei dieser stimmungsvollen Ouvertüre mit den unzähligen sie umgebenden Lichtern und Kerzen im weihnachtlich geschmückten Altarraum um die Wette. Sichere Mehrstimmigkeit, getragen von einer großen dynamischen Bandbreite und einer effektreich ausgeschöpften Emotionenpalette, prägte auch die folgenden Brahms-Variationen über ein Thema von Haydn. Das unverkennbare Motiv des »St. Antthonius Choral« hielt die musikalische Handlung dabei - aller ideenreichen Variation zum Trotz - als roter Faden zusammen.
Nicht nur bei den gekonnt dargebotenen, anrührenden Romantik-Klängen rückten die Zuhörer näher zusammen, um mit geschlossenen Augen - an die Schulter des oder der Liebsten gelehnt - in der Musik zu versinken. Dissonant-charmant geriet nämlich auch eine freche Ragtime-Habanera-Collage. Dabei standen leicht verdauliche Evergreens - etwa ein Joplin-Rag und ein Motiv aus Bizets Carmen - rauen experimentellen Klangbildern gegenüber.
Unkonventionell, aber durchaus anregend geriet zudem der energiegeladene Percussion-Beitrag von Kwenku Jens Ermshaus. Inspiriert von einem zweijährigen Aufenthalt in Afrika, inszenierte der Weltmusiker aus einfachsten rhythmischen Keimzellen ein peitschendes Trommel-Feuerwerk. Den feinen Blechbläserklängen setzte der Gütersloher darüber hinaus das Surren und Gurgeln eines Didgeridoos entgegen.
Doch auch weihnachtliche Klänge kamen während des 90-minütigen Programms nicht zu kurz. Bei zwei routiniert von den 23-12-Musikern untermalten Chorälen war die Gemeinde eingeladen mitzusingen. »Machet die Ohren weit« hieß es abschließend bei »Festive Cheer« von Roger Harvey. Auch nach peppig dargebotenen Ohrwürmern für den Heimweg wie »Jingle Bells« und »We Wish You A Merry Christmas« war für Frank Bloedhorn, Ruprecht Drees, Jörg Häusler und Gernot Sülberg (Trompete), Michael Koch (Horn), Matthias Imkamp, Bärbel Leo, Eckhard Meyer und Olaf Schade (Posaune) sowie Stefan Tischler (Tuba) aber noch nicht Schluss. Denn erst nach reichlich Applaus und mehreren Zugaben ließen die Besucher sie ziehen.
Der Trost für passionierte Fans: Am 23. Dezember können sie das gleiche hervorragende Konzertprogramm, dem Ensemblenamen gemäß, noch einmal in der Isselhorster Kirche hören.

Artikel vom 20.12.2004