Von Annemargret Ohlig (Text und Foto) Senne (oh). Es war eher ein Zufall, dass Inge Brangs-Ohliger 1970 in der Windflöte gelandet ist - als Leiterin des evangelischen Luther-Kindergartens. Denn eigentlich wollte die junge Frau, die bisher in Schweicheln in einer Einrichtung der Jugendhilfe gearbeitet hatte, auch weiterhin in diesem Bereich tätig sein. »Aber ich hatte damals ein zweijähriges Kind. Und das sollte nicht nur unter so viel Älteren aufwachsen«, fand die Erzieherin. »So kam ich zum Luther-Kindergarten.« Der hatte fünf Gruppen - heute sind es noch vier. Aus diesem Zufall, der sie weg von der Erziehungsarbeit mit problematischen Jugendlichen und hin zur Kindergartenarbeit mit den Jüngsten brachte, sind inzwischen mehr als 34 Jahre geworden. Am gestrigen Freitag wurde die 60-Jährige nun im Rahmen der Kita-Weihnachtsfeier auch von den Eltern und den 95 Kindergarten- und Hortkinder in die Altersteilzeit »entlassen«. Bereits am vergangenen Sonntag war Inge Brangs-Ohliger von ihrem Mitarbeiter-Team, den für den Kindergarten zuständigen Presbytern sowie Pfarrer Volker Steffen bei einem Familiengottesdienst und anschließendem Empfang im Gemeindehaus märchenhaft verabschiedet worden: Mit einem Märchen-Potpourri nämlich, das die elf Mitarbeiter im Kita-Team aufgeführten. Dabei floss in die kleine Aufführung auch Erlebtes aus dem Kindergarten-Alltag ein - sehr zum Vergnügen der scheidenden Leiterin. Inge Brangs-Ohliger wird dennoch dem Luther-Kindergarten in bestimmten Bereichen als wichtige Fachfrau und Bezugsperson ehrenamtlich erhalten bleiben. Kristina Lekic, die nahtlos die Nachfolge in der Kita-Leitung übernehmen wird: »Inge Brangs-Ohliger arbeitet weiterhin in der Steuerungsgruppe der Einrichtung mit.« Ein Engagement, das nicht nur ihre Nachfolgerin zu schätzen weiß. »Sie hat den Kindergarten niemals "nur als einen Job" angesehen, sondern als Berufung, als Leidenschaft«, sagt Kristina Lekic.« Und auch wenn Inge Brangs-Ohliger demnächst die neu gewonnenen freie Zeit dafür nutzen wird, um sich einen Herzenswunsch zu erfüllen - eine zweimonatige Reise nach Australien zu einer Freundin - wird der Kontakt zu »ihrem« Kindergarten nicht abreißen. So richtig schwer machten ihr den Abschied übrigens »ihre« Kinder. Die hatten ihr ihren Lieblingskuchen - Vanille-Schnitten - gebacken, ein Kunstbuch mit Gemälden der Kinder zusammengestellt, eine Krippe aus Holz gebastelt sowie eine Kassette mit Kindergartenliedern besungen. Nachfolgerin Kristina Lekic (43) ist dem Luther-Kindergarten ebenfalls schon seit mehr als zwei Jahrzehnten eng verbunden und seit zehn Jahren dort stellvertretende Leiterin. Bereits 1981 kam sie während ihres Anerkennungsjahres in die Einrichtung in der Windflöte und wurde im Folgejahr dort als Gruppenleiterin übernommen. Zwischenzeitlich ließ sie sich für eineinhalb Jahre beurlauben, um im Rahmen der Weiterbildung eine zusätzliche Ausbildung als Heilerzieherin zu machen.
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