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»Noch Projekte abgewickelt«

Meyer erhielt als CDU-Generalsekretär Gehalt von RWE

Berlin (Reuters). CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer hat eingeräumt, nach seinem Wechsel in die Parteispitze Ende 2000 zusätzlich zu den Bezügen von seiner Partei vom RWE-Konzern noch knapp 60 000 Euro erhalten zu haben.
Nach seiner Wahl zum CDU-Generalsekretär im November 2000 habe er das Arbeitsverhältnis als Manager bei RWE ruhen lassen wollen und bis einschließlich April 2001 eine geordnete Übergabe seiner Tätigkeitsfelder vorbereitet, erklärte Meyer am Freitag in Berlin. In dieser Zeit bis zum April 2001 »habe ich bis zum endgültigen Ruhen des Arbeitsverhältnisses weiter Gehalt bei meinem damaligen Arbeitgeber bezogen. Die Höhe beläuft sich auf etwa 40 400 Euro.» Er habe damals noch einige Projekte abgewickelt.
»Zusätzlich hatte ich einen Anspruch auf anteilige Unternehmens- und individuelle Leistungstantieme sowie auf anteiliges Weihnachtsgeld in Höhe von 18 920 Euro.« Darüber hinaus habe er seit dem Ruhen des Arbeitsverhältnisses von RWE keine weiteren Zahlungen erhalten. Meyer, der nach Parteiangaben als CDU-Generalsekretär eine Aufwandsentschädigung von monatlich 13 000 Euro bekommt, war wegen der zeitweise zweifachen Bezahlung durch Partei und RWE-Konzern von den Grünen scharf kritisiert worden.
Meyer erklärte, der bereits von ihm angegebene Betrag für Stromkonsum in Höhe von 1400 Euro enthalte auch einen Anteil für Gas. Außerdem werde er ab dem 65. Lebensjahr entsprechend seiner aktiven Dienstjahre bei dem Energiekonzern eine Rente und Betriebspension von RWE erhalten.
Nach einem Bericht der »Leipziger Volkszeitung« ist Meyer auf ein RWE-Angebot zur nachträglichen Korrektur seines Vertrages nicht eingegangen. Ein Vorstandsmitglied habe nach Bekanntwerden der günstigen Stromlieferungen Verhandlungen über »Handlungsoptionen« bei der »Nachbesserung« seiner Dienst- und Versorgungsverträge angeboten. Der Generalsekretär habe das Angebot mit der Begründung abgelehnt, er habe »nichts zu verbergen«, es käme »nichts Neues mehr«.
Im CDU-Präsidium gibt es unterdessen weiter Rückendeckung für den Generalsekretär.

Artikel vom 18.12.2004