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Anschlag angedroht

19-jähriger Schüler aus Erfurt gesteht


Erfurt (dpa). Ein Erfurter Schüler hat im Internet mit einem Anschlag auf den Direktor und mehrere Lehrer des Buchenberg- Gymnasiums gedroht. Der 19-Jährige nahm dabei Bezug auf die Bluttat am Gutenberg-Gymnasium vor zwei Jahren, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Michael Heß, am Freitag. »Ich sage nur: Der 26. April am »Gberg« wird Realität«, hieß es im Internet. Der 19-Jährige habe die Drohung gestanden.
Er gab als Motiv Frust an - wegen der Schule und einiger Lehrer. Am 26. April 2002 hatte ein ehemaliger Schüler des Gutenberg-Gymnasiums 16 Menschen und danach sich umgebracht.
Der Schüler aus der zwölften Klasse des Buchenberg-Gymnasiums hatte im virtuellen Gästebuch der Schule mit einem Anschlag für diesen Freitag gedroht. Als die Drohung bekannt wurde, erstattete die Schulleitung Anzeige. Staatsanwaltschaft und Polizei ermittelten den Täter und stellten seinen Computer sicher. Sie fanden keine Waffen. Der Schüler räumte ein, dass die Drohung eine Dummheit gewesen sei. Beim Amtsgericht sollte Antrag auf ein beschleunigtes Verfahren gestellt werden.
Das Massaker vor zweieinhalb Jahren hatte weltweit Aufsehen erregt und eine Debatte über Gewalt an Schulen sowie über das Waffenrecht ausgelöst. Der damalige Täter hatte nach einem erzwungenen Schulabgang keinen Abschluss.

Artikel vom 18.12.2004