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Mit Klinsmann unterwegs
Hart 
am 
Ball 
Von Hans Peter Tipp

Die weiße Weste blieb in den weißen Trikots auf der Strecke: Die Fußball-Nationalmannschaft hat gestern zum ersten Mal unter Jürgen Klinsmann verloren - na und? Es sind schließlich noch 19 Monate bis zum Beginn der WM im eigenen Land. Und nicht einmal der Bundestrainer weiß, welches Gesicht seine Elf dann haben wird. Wird es sogar ostwestfälische Züge tragen?
Die Region schaute gestern jedenfalls vor allem in der zweiten Halbzeit ganz genau hin: Neben einem ehemaligen Paderborner und jetzigem Bielefelder standen auch noch zwei Ex-Aktive des DSC Arminia in Busan auf dem Platz. Patrick Owomoyela, Arne Friedrich und Du Ri Cha -Êalle drei rechnen sich Chancen aus, 2006 dabei zu sein. Während dem inzwischen für Frankfurt spielenden Südkoreaner dazu wohl allein die sportliche Qualifikation seiner Mannschaft fehlt, müssen die beiden Deutschen ihren Bundestrainer erst noch überzeugen.
Arne Friedrich, nach seinem Wechsel von Bielefeld nach Berlin in Rekordzeit in das Adlertrikot geschlüpft, hat dabei mehr Konkurrenz als ihm lieb ist. Verteidigen kann er seinen einstmals sicher geglaubten WM-Platz ganz bestimmt nicht. Der Aufsteiger von 2002 wird angreifen müssen, will er 2006 aufgestellt werden. Verletzungsbedingt fehlt dem Bad Oeynhausener derzeit vor allem die Ballsicherheit, und das war ihm gestern, im seinem ersten Spiel unter Klinsmann, anzumerken. Friedrich spielte als Innenverteidiger ungewohnt viele Fehlpässe nach vorn, und auch hinten agierte er oft unglücklich.
Patrick Owomoyela hat in Asien das erste Etappenziel erreicht. Er hat sich international gezeigt -Êfür Deutschland, nicht für Nigeria, was mit seinem »Doppelpass« auch möglich gewesen wäre. Die Berufung des Arminen war aber nicht nur eine »talentsichernde Maßnahme«. »Owo« darf sich trotz eines unauffälligerem zweiten Spiels zu den Gewinnern des Asientrips zählen: Klinsmann wird weiter nach Bielefeld blicken -Êsolange Owomoyela hier spielt.

Artikel vom 20.12.2004