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Die Stadt sucht nach giftigem PCB

Sieker- und Plaßschule sind belastet und müssen 2005 saniert werden


Bielefeld (hz). Die Stadt Bielefeld überprüft als eine der ersten Kommunen in NRW, ob in allen städtischen Gebäuden - unter anderem Kitas, Schulen, Sporthallen, Freizeitzentren - die strengen PCB-Richtwerte für Schwangere und Stillende eingehalten werden. Bisherige Bilanz der Suche nach dem Giftstoff PCB, der laut Empfehlung des Landesinstituts für Arbeitsschutz in einer Konzentration von höchsten 300 Nanogramm pro Kubikmeter Luft vorkommen darf: Mehrere Schulen und Sporthallen sind betroffen.
Akute Gesundheitsgefahren, so versicherten gestern Wilhelm Tucholski und Stefan Lindenschmidt (beide Immobilienservicebetrieb/ISB), Georg Müller (Leiter des Amtes für Schule und städtische Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen) sowie Eva Becker-Knapp (Umweltamt), bestünden jedoch nicht. Lindenschmidt vom baulichen ISB-Umweltschutz: »Bis auf zwei Ausnahmen sind die PCB-Belastungen sehr gering.«
PCB-Belastungen, die allerdings weit unter dem gesetzlich zulässigen Höchstwert gelegen haben, fanden sich im Gymnastikraum der Eichendorffschule, der Sporthalle der Grundschule Heeperholz, der Sporthalle von Gymnasium und Realschule Heepen und im Sportzentrum Süd der Vennhof-Hauptschule sowie Theodor-Heuss-Realschule. Vor beziehungsweise in den Sommerferien 2005 saniert werden müssen Teile der Sieker- und der Plaßschule. Hier stecken die PCB in den Fugen von Waschbetonplatten (zweigeschossiger Bau der Siekerschule) beziehungsweise in abgehängten Zwischendecken von zwölf Klassenräumen der Schildescher Plaßschule. Voraussichtliche Kosten für die reine PCB-Sanierung: 200 000 bis 300 000 Euro. Noch nicht geklärt ist, ob auch das Schulzentrum Süd sanieren wird.
Insgesamt um die 100 städtische Schul- und Sporthallenstandorte sowie 55 kommunale Kinder-, Jugend- und Freizeiteinrichtungen sind auf PCB in der Luft zu testen. Die Untersuchungen seien, so Eva Becker-Knapp vom Umweltamt, weitgehend abgeschlossen oder würden Anfang nächsten Jahres beendet. Fazit: In den meisten Fällen reicht Lüften oder gründliches Reinigen, um PCB aus der Luft oder von Wänden und Fußböden zu entfernen.

Artikel vom 17.12.2004