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Stichwort: Polychlorierte Biphenyle

Polychlorierte Biphenyle (PCB) sind synthetische, chlorhaltige Stoffgemische, die seit 1929 industriell eingesetzt werden. Im Baubereich vor allem in den 60-er und 70-er Jahren verwandt, können beispielsweise Fugenmassen oder Flammschutzmittel für Lacke und Farben PCB enthalten. Seit 1978 ist dieser Einsatz von PCB verboten.
PCB ist fettlöslich, lagert sich im Körper-Fettgewebe an und führt zu chronischen Vergiftungen. Mehr als 90 Prozent der PCB-Aufnahme geschieht über die Nahrung. Nur etwa zehn Prozent werden über die Atemluft aufgenommen. Da PCB aus den belasteten Bauteilen ausgasen und so die Raumluft belasten können, lässt die Stadt Bielefeld schon seit einigen Jahren die städtischen Gebäude auf PCB untersuchen.
Zur Bewertung von PCB-Belastungen gilt als gesetzliche Grundlage die PCB-Richtlinie NRW aus dem Jahr 1996. Als Vorsorgewert wird eine Raumluftbelastung von 300 Nanogramm pro Kubikmeter Luft angegeben. Dieser Wert gilt als langfristig tolerabel, Handlungsbedarf besteht nicht.
Vom Interventionswert von 3000 Nanogramm pro Kubikmeter Raumluft an sind Gesundheitsgefahren nicht auszuschließen, so dass Sofortmaßnahmen zur Senkung der PCB-Belastung (Schließung des Gebäudes/Sanierung) notwendig sind. In Gebäuden der Stadt sind bislang keine PCB-Belastungen oberhalb des Eingreifwertes gefunden worden.

Artikel vom 17.12.2004