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Monika Brauer trug mit viel Talent erstmals vor großem Publikum vor.Willibald Preuth, seit 1988 Clubleiter, führte durch den Nachmittag.

»Grannies« und Shantysänger

Weihnachtsfeier des Golden Age Clubs - WESTFALEN-BLATT bleibt treu


Bielefeld (sas). Werner Weih ist ein erfahrener Weihnachtsmann. Schließlich, schmunzelt er, verpflichte der Name. 25 Auftritte wird er in dieser Adventszeit absolvieren, vor richtig großem Publikum kam er gestern auf die Bühne der Stadthalle. Dort nämlich feierte am Nachmittag der Golden Age Club seine schon traditionelle Weihnachtsfeier. Etwa 900 Clubmitglieder wollten sich den Jahreshöhepunkt nicht entgehen lassen.
Schon morgens um 8 Uhr hatten fleißige Helfer aus dem Club begonnen, den großen Saal herzurichten und die Tische einzudecken. Für weihnachtliche Stimmung sorgte die Dekoration ganz in Rot-Grün, mit Lichtervorhang, übergroßen Nußknackern, geschmückten Weihnachtsbäumen und Kerzen. »Einfach schön«, waren sich die Gäste einig, die zur Einstimmung - an der Orgel von Harald Kießlich begleitet - gemeinsam »Süßer die Glocken nie klingen« sangen.
Nicht nur weltliches Vergnügen, sondern traditioneller Anlass für eine Feier, Ermutigung zur Freude und der Versuch, Menschen aus der Isolation zu führen bedeute Weihnachten, sagte Willibald Preuth, seit 1988 Leiter des Clubs, in seiner Begrüßung. Letzteres seien auch die Ziele des Golden Age Clubs, der seit Jahren vom WESTFALEN-BLATT unterstützt wird. Daran, versprach WB-Geschäftsführer Harald Busse, der gemeinsam mit seiner Mutter Erika Busse gekommen war, werde sich auch im kommenden Jahr nichts ändern. In der gerade für die Berufstätigen oft hektischen Vorweihnachtszeit, betonte Busse, gehöre der Termin der Feier mit dem Golden Age Club für ihn zu den schönsten.
Zum Gelingen des gestrigen Nachmittags trugen wie stets zahlreiche Clubmitglieder mit ihren Auftritten bei. Die Aufgabe, das Eis zu brechen, kam den »Grannies« des Clubs zu. Unter der Leitung von Marianne Lampe sang der zwölfköpfige Chor Weihnachtslieder. Für die erkrankte, stets rührige und aktive Mathilde Kronsbein sprang dann Monika Brauer ein. Sie trug sehr gekonnt die Geschichte vom Christbaumständer vor, an deren Ende ein Baum abgeschmückt und die Großmutter mit Lametta aufgetakelt war. Ihr letzter Auftritt dürfte das nicht gewesen sein.
Lumpen ließ sich auch nicht Willibald Preuth, der auf Plattdeutsch eine heitere Geschichte um den pingeligen Beamten Viktor, der Kreativität beweisen musste, zum Besten gab. Die meisten der 900 Gäste dürften sie verstanden haben, für alle anderen gab es eine hochdeutsche Kurzfassung, bevor dann die Mundharmonika-Spielgruppe unter Leitung von Berthold Lehmann - »alles Laien zwischen 60 und 90« - mit Weihnachts-Klassikern unterhielt. Bei der flotten Zugabe »Jingle Bells« klatschte das Publikum begeistert mit.
Dass so mancher Laie schauspielerisch begabt ist, wie ein Besucher bewundernd anmerkte, bewies auch Johanna Knetsch, ein »Granny«-Mitglied: Mit viel Gefühl trug sie die Geschichte von Ladislaus dem Bären und der Puppe Annabelle vor.
Unverhofft auf der Bühne fanden sich auch vier Club-Damen wieder, denen Weihnachtsmann Weih für ihr Engagement Päckchen überreichte: Hildegard Wenzel, Irene Freitag, Christa Bohrenkamp und Gisela Jordan, die sich mit einem Gedicht bedankte.
Zum Abschluss dann ließ der Shanty Chor der Marinekameradschaft Herford die Stimmungswogen hoch schlagen. Unter Leitung von Hans Rodax gaben die 23 Sänger und sieben Musiker in einem schmissigen Konzert alles.
»Ich bin bis jetzt bei jeder Weihnachtsfeier des Golden Age Clubs dabei gewesen«, erzählt Gertrud Wagner. Daran soll sich, ist sie nach diesem Nachmittag sicher, für sie auch in Zukunft nichts ändern.

Artikel vom 17.12.2004