Die Lutter soll auch »Am Bach« wieder offen fließen
Mehrheit im Rat will Planung fortsetzen - CDU hat Bedenken
Bielefeld (MiS). Die Planung für die Freilegung der Lutter in der Altstadt im Bereich »Am Bach« und in der Ravensberger Straße soll fortgesetzt werden. Dafür sprach sich der Bielefelder Rat gestern mehrheitlich aus. SPD und Grüne hatten einen entsprechenden Antrag gestellt. Nur die CDU war dagegen. »Wir meinen, dass eine Offenlegung in den stark bebauten Bereichen wie der Straße Am Bach nicht nur möglich, sondern ein Gewinn und eine Bereicherung für Bielefeld sein kann«, begründete Rainer Hahn, umweltpolitischer Sprecher der Grünen, den Antrag. Hahn setzt auf bürgerschaftliches Engagement, hofft, dass die weitere Freilegung ohne finanzielle Verpflichtungen für die Stadt möglich sein werde. Ralf Nettelstroth (CDU) hielt die Offenlegung im Innenstadtbereich dagegen für problematisch. »Wir sind nicht dafür, vorhandene Straßen aufzureißen«, sagte der Unions-Politiker. Er verwies auch auf die erheblichen Kosten, die etwa durch die Unterquerung des Niederwalls entstehen könnten. Im Bereich der Ravensberger Straße könne es erhebliche Probleme durch die dort wegfallenden Parkplätze geben. Dass die Lutter von der Teutoburger Straße an Richtung Osten wieder offen fließen soll, begrüßte Nettelstroth dagegen ausdrücklich. Horst Grube (SPD) stellte klar, dass der Antrag ausdrücklich ergebnisoffen formuliert sei. Es gehe zunächst darum auszuloten, was machbar sei. Grube bezog auch den Bereich Ravensberger Straße ein. Das Parkplatzproblem könne etwa dadurch gelöst werden, dass das städtische Parkhaus an der Turnerstraße nicht mehr abends um 19 Uhr schließe, sondern rund um die Uhr geöffnet bleibe. Klare Zustimmung zur weiteren Freilegung signalisierte auch der FDP-Sprecher im Rat, Otto Sauer. Im September war der erste offene Abschnitt der Lutter im Bereich des Gymnasiums am Waldhof in Betrieb genommen worden. Die Idee für das Vorhaben hatte der Verein »Pro Lutter« entwickelt, mit dem Verein »Pro Bielefeld«, mit »Pro Grün«, Verkehrs- und Historischem Verein und angrenzenden Schulen weitere Mitstreiter gefunden. Im Juni hatte der Rat noch in alter Zusammensetzung eine Fortsetzung der Freilegung im Bereich der Straße Am Bach abgelehnt. Als Hauptgrund war seinerzeit die dann zu beengte Fahrbahn in diesem Altstadtbereich genannt worden.
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