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Mobilcom fordert Milliarde vom Staat


Büdelsdorf (dpa). Der Mobilfunkanbieter mobilcom verklagt den Bund auf Umsatzsteuer-Rückerstattung in Milliardenhöhe aus dem UMTS-Geschäft. »Wir werden die Klagen in den nächsten Tagen einreichen«, kündigte der Vorstandsvorsitzende der mobilcom AG (Büdelsdorf), Thorsten Grenz, gestern nach einer Aufsichtsratssitzung an.
Hintergrund ist die im Jahr 2000 für 8,43 Milliarden Euro vom Bund ersteigerte Lizenz für den neuen Mobilfunkstandard UMTS. Die Gebühr hatte der Bund ohne Mehrwertsteuer berechnet. Mobilcom hält das für unzulässig. Bei Erfolg der Klage rechnet das im TecDAX notierte Unternehmen mit 1,16 Milliarden Euro Steuer-Rückerstattung. Auf Grund einer Vereinbarung nach dem UMTS-Debakel vom mobilcom stünden davon 90 Prozent der Großaktionärin France Télécom zu.
»Wir sehen die Chancen eines Erfolges als so hoch an, dass wir es nicht verantworten können, nicht zu klagen«, sagte Grenz. Weder die Mitteilung über den Zuschlag für die UMTS-Lizenz noch die endgültige Rechnung wiesen laut mobilcom Umsatzsteuer aus. Wie andere Handy-Firmen ist mobilcom der Auffassung, dass der Bund bei der Versteigerung »unternehmerisch gehandelt« hat und somit der Umsatzsteuerpflicht unterlag.

Artikel vom 17.12.2004