17.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Stammwerk auch an Krono

Hornitex beendet Insolvenzphase

Von Bernhard Hertlein
Horn-Bad Meinberg (WB/in). Alle Hornitex-Werke, also auch der Stammsitz der Unternehmensgruppe in Horn-Bad Meinberg, sind nach dreieinhalb Jahren aus der Insolvenz herausgeführt. Verantwortlich für die Sanierung ist nach Auskunft von Insolvenzverwalter Dr. Werner Schreiber jetzt die schweizerische Krono-Gruppe.

Wie erst gestern bekannt wurde, beinhaltet der Kaufvertrag für die Hornitex-Werke Beeskow auch die Übernahme der Sanierung der beiden zuletzt noch in der Insolvenz verbliebenen Hornitex-Werke in Horn-Bad Meinberg und in Duisburg. Für die Neuorganisation hätten die Erwerber bereits Konzepte vorgelegt, die jedoch noch zu konkretisieren und umzusetzen seien. Das Hornitex-Werk in Nidda wurde bereits im vergangenen Monat an die Pfleiderer-Gruppe veräußert.
Mit 1300 Beschäftigten ist Horn-Bad Meinberg das größte Werk des lippischen Spanplatten-Herstellers. Weitere 250 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen in Duisburg, noch einmal 350 in Beeskow in Brandenburg. Die Industriegewerkschaft Metall begrüßt den Verkauf an Krono. Ihr Sekretär in Lippe, Hans Vieregge, erklärte: »Damit haben die Beschäftigten wieder eine feste Zukunftsperspektive.« Im neuen Jahr sollten erfolgreiche Gespräche zur Gestaltung der Sanierung aufgenommen werden.
Mit der Übernahme durch den neuen Eigentümer wird Hornitex unter Beibehaltung des bisherigen Firmennamens künftig als Beteiligungsunternehmen der schweizerischen Krono Holding AG geführt. Zum weitgespannten Geflecht der Firmengruppe gehören neben anderen Werken in Deutschland, Schweiz, Frankreich, Ungarn, Polen, Russland und der Ukraine auch das Kronospan-Werk in Steinheim im Kreis Höxter. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Bis zum endgültigen Inkrafttreten müssen unter anderem noch die Kartellbehörde und der Gläubigerausschuss zustimmen. Schreiber äußerte sich zuversichtlich, dass dies bis spätestens 15. März 2005 erfüllt sei.
Schreiber: »Der Verlauf dieses Verfahrens zeigt, dass die Fortführung von Unternehmen in der Insolvenz auch über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren durchaus lohnend sein kann.« Vieregge lobte die Insolvenzverwaltung: »Die Braut ist hübscher geworden.«
Managementfehler hatten die damals der Familie Künnemeyer gehörende Unternehmensgruppe 2001 in die Pleite geführt.

Artikel vom 17.12.2004