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Würdevolles Leben bis zum Tod

Verein plant Aufbau eines stationären Hospizes in Gütersloh

Gütersloh (mdel). Menschen in den letzten Wochen ihres Lebens ein würdevolles Dasein bereiten: Um dieses Ziel zu erreichen, wird in Gütersloh am Aufbau eines stationären Hospizes gearbeitet.

»Viele Menschen haben nicht die Möglichkeit, in ihrer Wohnung im Kreise ihrer Familie zu sterben«, sagt Prof. Dr. Claus Gropp vom Verein zur Förderung des Hospizes am Städtischen Klinikum. Ein erster wichtiger Schritt war für ihn die Einrichtung der Palliativstation. Seit acht Jahren werden dort schwerstkranke Patienten medizinisch, aber auch menschlich einfühlsam begleitet. Im Vordergrund steht die Symptomkontrolle und Schmerzlinderung. Ziel der Behandlung ist immer die Entlassung nach Hause.
Im Unterschied zur Palliativstation können die Menschen im stationären Hospiz bis zu ihrem Tod leben. Zwar ist dort kein ständiger Arzt vor Ort, dafür werden die Patienten von ihren Hausärzten versorgt. Um eine derartige Station mit einer Einheit von sechs bis acht Betten einrichten zu können, ist der Verein in Gesprächen mit verschiedenen Trägern und auf der Suche nach passenden Räumlichkeiten. Diese müssen sich nicht zwangsläufig am Städtischen Klinikum befinden, sie können auch an ein Altenheim angebunden sein. Gropp hofft, dass das Hospiz in zwei bis drei Jahren realisiert werden kann.
Ein Problem ist die Finanzierung: Ein stationäres Hospiz wird über die Kranken- und Pflegekassen, einem Eigenanteil der Patienten und einem Anteil von zehn Prozent des Trägers finanziert. Die Kosten sind nicht unerheblich. Mindestens sechs bis acht Schwestern sind für die Patientenversorgung notwendig. Der Hospizverein ist deshalb auf Spenden und den Einsatz seiner ehrenamtlichen Mitarbeiter angewiesen. Zur Förderung der Arbeit haben Teilnehmer der Hospizkurse zum Beispiel jetzt ein Kochbuch erstellt, das zum Preis von fünf Euro verkauft wird.

Artikel vom 17.12.2004