17.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Besucher
ekeln sich
vor Toilette

Desolate Zustände in Weberei

Von Michael Delker
Gütersloh (WB). Wenn die Stimmung ihren Höhepunkt erreicht, fallen alle Hemmungen. Diese Erfahrung mussten am vergangenen Freitag die Besucher der »Ü 30«-Party in der Weberei machen - zumindest die männlichen. Weil sich die Toilettenanlagen in der Disco in einem katastrophalen Zustand befinden, kam es zu unappetitlichen Auswüchsen.

Im Advent ist die Weberei der Treffpunkt in Gütersloh, an dem viele Weihnachtsfeiern ausklingen. Nach einem gemütlichen Abendessen unter Arbeitskollegen wird bis in die frühen Morgenstunden geschwoft. So war es auch am vergangenen Freitag, als mindestens 800 Party-Fans ausgelassen feierten.
Ein Kopfschütteln lösten die hygienischen Zustände auf der Herrentoilette aus. Dort hatte sich eine lange Schlange gebildet, weil von fünf Pissoirs nur noch drei benutzt werden konnten. »Und das ist bereits seit Wochen so«, beschwerte sich ein Weberei-Besucher gegenüber dem WESTFALEN-BLATT. Noch ekeliger sei gewesen, dass einige - offenbar stark angetrunkene - Gäste ihre gute Kinderstube vergessen hätten. Ein Mann habe in ein defektes Pissoir uriniert, so dass dieses übergelaufen sei. Der komplette Boden von der Toilette sei deshalb am Ende nass gewesen. Noch schlimmer habe es ein anderer Besucher getrieben. Er habe sogar das Waschbecken benutzt, um sein Geschäft zu erledigen.
Auf die unappetitlichen Vorfälle angesprochen, war Hanne Heudtlass vom Vorstand des Trägervereins der Weberei betroffen (»Das ist natürlich alles andere als toll«). Sie sei zwar an dem besagten Freitag nicht selbst vor Ort gewesen, doch seien die Beschwerden sicherlich berechtigt. Sie verspricht Abhilfe: »Für die Sanierung der Toiletten sind bereits finanzielle Mittel in unserem Investitionsplan vorgesehen. Das ist eines der nächsten Projekte, die wir in Angriff nehmen.« Bleibt nur zu hoffen, dass heute Abend, wenn die nächste Party auf dem Programm steht, die Besucher bessere Manieren an den Tag legen.

Artikel vom 17.12.2004