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Oberbürgermeister lobt:
»Mehr als Pflicht getan«

Horst Kickert mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Oldentrup (gge). »Alles Große in unserer Welt geschieht nur, weil jemand mehr tut, als er muss.« Diese Worte des österreichischen Pädagogen und Gründers der SOS-Kinderdörfer, Hermann Gmeiner, münzte gestern Bielefelds Oberbürgermeister Eberhard David auf Horst Kickert, als er dem 69-jährigen Oldentruper das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verlieh.

Und er fügte hinzu: »Auch sehr viele kleine Dinge geschehen nur, weil Menschen mehr tun als ihre so genannte Pflicht. Denn die Erfahrung zeigt immer, dass unser Leben eben in vielen Bereichen nicht mehr funktionieren würde, wenn es nicht die Bereitschaft solcher Mitbürger wie Sie gäbe, in unzähligen kleinen, alltäglichen Dingen mehr zu tun, als sie unbedingt müssen.«
Horst Kickert erhielt die Auszeichnung für sein jahrzehntelanges Engagement vor allem im sozialen und kommunalpolitischen Bereich. 1971 gründete er den Ortsverein der Arbeiterwohlfahrt in Oldentrup mit und war 16 Jahre lang dessen Vorsitzender. 1976 half er bei der Errichtung des Begegnungszentrums an der Lüneburger Straße und arbeitete im Bereich der Seniorenarbeit aktiv mit.
Seit 1960 ist der verheiratete Vater zweier Söhne Mitglied der SPD, von 1971 bis 1973 hatte er den Ortsvereins-Vorsitz in Oldentrup inne. Der gelernte Weber war von 1965 bis 1998 Betriebsratsvorsitzender des Möbelstoff-Herstellers Bertelsmann & Niemann, der jedoch Konkurs hatte anmelden müssen. Ebenfalls bis vor sechs Jahren war er ehrenamtlicher Vorsitzender des Ortsverbandes Bielefeld der Gewerkschaft Textil-Bekleidung (heute IG Metall).
Auch im Landesverband der Betriebskrankenkassen Nordrhein-Westfalen war Horst Kickerts Rat gefragt. Hier war er von 1977 bis 1995 ordentliches Mitglied des ehrenamtlichen Vorstandes. Und engagierte sich im Ausschuss für Organisations/ADV-Angelegenheiten sowie im Ausschuss für Apothekenabrechnungs- und Rezeptprüfstelle des LdB NW. Seit 1981 ist der Großvater auch von drei Enkeln Mitglied der Vertreterversammlung des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen. Von 1996 bis 2000 war er stellvertretendes Mitglied des Verwaltungsrates des BKK-Bundesverbandes und von 1987 bis 1995 ordentliches Mitglied des Satzung- und Finanzausschusses.
Kein Wunder, dass die Familie somit oft zurückstecken musste. Der Geehrte nutzte die gestrige Feíerstunde im Nahariya-Raum des Rathauses denn auch dazu, insbesondere seiner Ehefrau Renate für ihr Verständnis zu danken. In Anwesenheit auch der beiden IG Metall-Bevollmächtigten Bernd Link und Bernd Nuppenau freute er sich ganz besonders, dass auch Erich Lechtenberg gekommen war. »Er ist und bleibt mein Vorbild«, sagte Kickert, »denn er hat ein fröhliches Wesen und niemand kann die Menschen so begeistern wie er.«

Artikel vom 17.12.2004