17.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Zu große »Ohren« im
neuen Kreuz kritisiert

»Hochlage ohne Lärmschutz überprüfen«

Brackwede (ho). Kontrovers entwickelte sich die Diskussion auch, als es um das Kreuz A 33/Ostwestfalendamm ging. Hier ist kein besonderer Lärmschutz vorgesehen, da das Kreuz in Hochlage geplant ist. Die Naturschutzverbände meldeten noch einmal Bedenken wegen der Hochlage an.
»Die Notwendigkeit ist grundsätzlich zu überprüfen«, meine Martin Stenzel vom Landesbüro. Und Frank Klumpe sorgte sich »um Fledermäuse und Eisvögel, die verschiedenen Biotoptypen und deren Lebensrauminventar«, die durch fehlenden Lärmschutz betroffen sein könnten.
Hans-Jürgen Schardt von der Umweltinitiative Bielefeld-Senne wollte nicht nur auf die vorgelegten Prognosen bauen, sondern ganz konkret wissen, welche Auswirkungen es bei anderen Autobahnbauten auf die Tier- und Pflanzenwelt gegeben habe. »Eine derartige Einkesselung der Natur wie beim Kreuz A 33/OWD hat es noch nirgendwo gegeben. Wir sprechen hier von Tieren und Pflanzen, die sich auf einem bisher unberührten Gebiet entwickelt haben«, führte er aus.
Eine konkrete Antwort konnte Prof. Dr. Otto Sporbeck nicht geben, verwies auf Erfahrungen beim Bau der Ostseeautobahn A 20. »Wir können allerdings ziemlich sicher prognostizieren, wie sich Tiere aller Wahrscheinlichkeit nach verhalten werden«.
Kritik gab es an der Verschiebung des Kreuzes. Dr. Heinrich-Wilhelm Buschkamp von der Umweltinitiative Bielefeld-Senne äußerte gar den Verdacht, »dass mit der Kreuzverschiebung möglichst viel Platz gemacht werden sollte, »möglicherweise sogar im Hinblick auf künftige Gewerbegebiete«. Das wurde von den Planern ebenso zurückgewiesen wie die Unterstellung, die Fortführung der B 61 Richtung Ummeln sei schon festgeschrieben. Prof. Dr. Sporbeck: »Es gibt keine Vorwegnahme der B 61 in Ummeln«, wobei Ulrich Windhager vom Landesbetrieb Straßenbau NRW einräumte, dass die Ortsumgehung Ummeln Bestandteil eines Planes sei.
Die unterschiedlich großen »Ohren« für den Zubringerverkehr im Autobahnkreuz kritisierte Peter Gottsleben von der Höheren Landschaftsbehörde: »Hier ist ein Optimierungspotenzial missachtet worden«. Die Begründung der Planer, die Größe der Ohren hänge von den »Verflechtungslängen« und die wiederum vom Verkehrsaufkommen, ab, mochte Gottsleben nicht akzeptieren. »Diese Antworten befriedigen nicht«.
Forstamtsleiter Jürgen Oppermann stellte die Größe des Kreuzes in Frage, brachte seinen Einwand auf den Punkt: »Ich habe den Eindruck, dass man Flächen sparender bauen kann«.

Artikel vom 17.12.2004