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Fahrlehrer keine Polizei

»Aggression im Straßenverkehr« beklagt


Bielefeld (WB/hz). Bielefelds Fahrlehrer wollen nicht »Hilfspolizisten« spielen und Verkehrsrowdies, die langsam fahrende Fahrschulwagen bedrängen, bei den Ordnungshütern anzeigen. Jörg-Rüdiger Schütz, Vorsitzender des 106 Mitglieder starken Fahrlehrerverbandes Bielefeld, hatte eine härtere Gangart gegenüber Rasern und Dränglern gefordert. Es gebe eine »zunehmende Aggression im Straßenverkehr«, wenn Lehrer und Schüler am Steuer für die Fahrprüfung üben würden. »Wir sollten von Bielefeld aus im Land ein Zeichen setzen, dass wir uns dieses nicht länger gefallen lassen,« so Schütz.
Allerdings: Bei der jüngsten Verbandsversammlung bestätigten zwar die Fachkollegen »zunehmende Aggression« gegenüber Fahrschulwagen. Doch war nur eine Minderheit bereit, dies auch mit Strafanzeigen wegen Nötigung von der Polizei konsequent verfolgen zu lassen.
Die Mehrheit der Bielefelder Fahrlehrer glaubt, dass wegen der schwierigen Beweislage im Straßenverkehr (Aussage gegen Aussage) Anzeigen gegen Raser und Drängler zu nichts führen würden. Vielmehr käme man nur in den Verdacht, sich in Ostwestfalen-Lippes größter Stadt als »Hilfspolizisten« aufspielen zu wollen.

Artikel vom 17.12.2004