17.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Bessere Leistung
für die Patienten

medi-owl und EvKB kooperieren

Bielefeld (hu). Das Ärzte-Netzwerk medi-owl und das Evangelische Krankenhaus Bielefeld (EvKB) wollen enger zusammenarbeiten. Gestern stellten sie einen Kooperationsvertrag vor, der die ambulante und stationäre Behandlung der Patienten besser und effektiver machen soll.

In dem Ärzteverbund medi-owl haben sich 430 Mediziner und Psychotherapeuten vor allem aus Bielefeld zusammengeschlossen. »Durch die Gesundheitsreform ist diese Kooperation für uns von großer Bedeutung. Bei den beschränkten Mitteln wollen wir die gleichen oder besseren Leistungen für die Patienten bieten«, erklärte Dr. Michael Müller, Kinderarzt und Vorsitzender von medi-owl. Nach seinen Worten ist die jetzt vereinbarte Kooperation in dieser Form bundesweit einmalig.
Das Netzwerk und das Evangelische Krankenhaus Bielefeld haben fünf Schwerpunktgebiete ausgesucht, auf denen sie ihre Zusammenarbeit verstärken wollen: Innere Medizin - vor allem für herzkranke Patienten -, Chirurgie, Epilepsie-Behandlung, Kinderheilkunde und Kinderchirurgie sowie Schmerztherapie und Palliativmedizin.
Wie die Zusammenarbeit funktionieren soll, erklärt Müller so: »Wenn ein Patient zu einer Operation in die Klinik muss, sollen möglichst viele der vorher nötigen Untersuchungen beim niedergelassenen Arzt vorgenommen werden. Dadurch können die Aufenthaltszeiten in dem Krankenhaus verkürzt werden.« Außerdem helfe dies, so Franz Streyl, Hauptgeschäftsführer des EvKB, doppelte Untersuchungen zu vermeiden.
Und auch in der Nachsorge nach einer Operation hilft die Kooperation. Durch einen verbesserten Informationsaustausch zum Beispiel bei den Arztberichten soll auch hier der niedergelassene Arzt stärker eingebunden werden. »Die Unterteilung nach Ýmein PatientÜ und Ýdein PatientÜ ist nicht mehr zeitgemäß. Ambulante und stationäre Ärzte sollen einen gemeinsamen Patient haben«, betonte Streyl. Es gehe nicht nur um Kosteneinsparungen, sondern auch um eine bessere Behandlung.
Vor allem sollen die Behandlungsverfahren abgestimmt und festgelegt werden, welche Aufgaben die niedergelassenen Ärzte und welche die Klinikärzte übernehmen, sagte Dr. Jens Maschmann, der von Seiten des EvKB die Kooperation koordiniert. »Dazu bilden die Fachärzte Arbeitsgruppe, bereits 2005 wollen wir mindestens zwei der fünf Schwerpunkte umsetzen.«

Artikel vom 17.12.2004