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Kooperation für
die Obdachlosen

Akteure arbeiten enger zusammen


Von Ralf Meistes
Herford (HK). Effektiver als bisher soll Obdachlosen in Herford geholfen werden. Deshalb wurde in Federführung der Stadt Herford ein trägerübergreifendes Gesamthilfesystem für von Wohnungslosigkeit bedrohte und betroffene Haushalte aufgebaut, das jetzt die Arbeit aufnahm. Ziel ist die Schließung von Obdachlosenunterkünften und die Unterbringung der Betroffenen in normalen Wohnhäusern. »Obdachlosenunterkünfte sollten nie eine Dauerlösung sein. Denn die Probleme der Betroffenen nehmen in derartigen Einrichtungen zu. Deshalb haben sich verschiedene Institutionen dazu entschlossen, noch enger als in der Vergangenheit zusammenzuarbeiten«, erläutert Ingrid Ambratis, Dezernat Soziales der Stadt Herford. Sie koordiniert das Projekt, das in den kommenden 30 Monaten von der Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplan (GISS) begleitet und vom Land NRW (Ministerium für Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie) mit 130 000 Euro gefördert wird. Akteure der Wohnungslosenhilfe vom Kreis, der Kommune sowie kirchliche Einrichtungen haben eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Das Miteinander von Schuldnerberatung, betreutes Wohnen, Suchtberatung und anderen Anlaufstellen soll also optimiert werden, um die bestmögliche Betreuung der Betroffenen zu gewährleisten. GISS hat in einem ähnlichen Projekt bereits die Stadt Duisburg beraten. »Bezogen auf eine Mittelstadt wie Herford stellen wir allerdings ein Modellprojekt dar«, betont Ambratis. Projektträger ist die Stadt.
Zurzeit unterhält die Stadt noch vier Unterkünfte (Braker Straße, Erlenweg, Stuckenbergstraße und Werrestraße). Damit werden 191 Plätze vorgehalten, die im Durchschnitt von 100 bis 120 Personen genutzt werden. Gestern trafen sich die Akteure der verschiedenen Einrichtungen erstmals im Rathaus zu Beratungen.

Artikel vom 17.12.2004