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Mitgliederzuwachs
beim Sozialverband

Eberhard Lüttge übernimmt Vorsitz von Wilma Horstkotte

Von Michael Schläger
Bielefeld (WB). Seit 1990 war Wilma Horstkotte (78) Vorsitzende im Kreis Bielefeld des Sozialverbandes Deutschland. Aus Altersgründen hat sie sich jetzt für das Amt der Stellvertreterin entschieden. Der bisherige Stellvertreter wiederum ist der neue Chef: Eberhard Lüttge (65) führt den Verband, der derzeit 5150 Mitglieder in Bielefeld zählt.

»Die Tendenz ist weiter steigend«, sagte Lüttge gestern bei der Vorstellung des vorläufigen Jahresberichtes. Dass der Sozialverband, der vor fünf Jahren seinen Traditionsnamen »Reichsbund« ablegte, so regen Zulauf hat, hängt damit zusammen, dass immer mehr Menschen ihr Recht in Fragen der Renten-, Kranken-, Unfall- Pflege- und Arbeitslosenversicherung durchsetzen müssen. Dabei hilft Jürgen Althaus, hauptamtlicher Geschäftsführer des Sozialverbandes. 2003 erstritt der Sozialverband für seine Bielefelder Mitglieder 566 133 Euro und monatliche Mehrleistungen von 61 629 Euro. 2004 wurden bis September Nachzahlungen in Höhe von 481 756 Euro erfochten und monatliche Mehrleistungen von 55 528 Euro. Aktuell betreut der Verband 329 Verfahren, davon 146 Klagen.
»Viele Menschen spüren zurzeit harte Einschnitte«, beschrieb Lüttge die aktuelle Situation. Die Reformgesetze im Gesundheits- und Arbeitslosenbereich bescherten der Organisation, die sich nach dem Zweiten Weltkrieg zunächst vor allem um die Kriegs-, Wehrdienstopfer und Hinterbliebenen kümmerte, zahlreiche neue Aufgaben. Inzwischen ist das jüngste Mitglied ein Jahr, das älteste 99 Jahre alt. Organisiert sind sie in 22 Ortsverbänden und einer Kreisgruppe. »Viele schätzen auch das gesellige Beisammensein«, so Wilma Horstkotte.
Einen Schwerpunkt will der Sozialverband im kommenden Jahr im Pflegebereich setzen. »Uns geht es um die Einhaltung von Mindeststandards und die Optimierung der ärztlichen Versorgung pflegebedürftiger Heimbewohner«, sagte Lüttge.
Um dem wachsenden Andrang gerecht zu werden, hat der Sozialverband auch neue, größere Räume im angestammten Domizil an der Wilhelmstraße 1b bezogen.

Artikel vom 16.12.2004