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Titel gesucht -
Leser des WB
sind gefragt

Ausstellung über »Fremdlinge«


Bielefeld (sas). Der Laie nennt sie Einwanderer, Exoten, Fremdlinge oder Aliens. Der Wissenschaftler spricht von »Neobiota« - und meint damit keineswegs Invasoren aus dem All, die die Welt bedrohen. Die Rede ist vielmehr von Pflanzen- und Tierarten, die durch den Menschen in neue Lebensräume gebracht wurden. Dr. Tom Steinlein, Biologe am Lehrstuhl für experimentelle Ökologie der Universität Bielefeld, befasst sich mit diesen Neobiota. Gemeinsam mit dem Osnabrücker Museum am Schölerberg plant er eine Ausstellung zum Thema - und sucht dafür einen knackigen Titel.
»Der Arbeitstitel ist bisher »Von Einwanderern, Flüchtlingen und blinden Passagieren - Neobiota in Deutschland«, erklärt er. Das aber erscheint ihm und den Museumsmitarbeitern zu lang und nicht griffig genug. »Deshalb wollen wir einen Titelwettbewerb ausschreiben.« Leser der Osnabrücker Zeitung und des WESTFALEN-BLATTES sind aufgerufen, sich über einen Ausstellungsnamen Gedanken zu machen.
Bis zum 1. Januar haben sie Zeit dazu, es winken als Preise unter anderem eine Familienjahreskarte für den Zoo Osnabrück, ein Reisegutschein für zwei Personen auf die Insel Langeoog sowie Jahreskarten für das Planetarium. Vorschläge können an Dr. Tom Steinlein, Universität Bielefeld, Fakultät für Biologie, Universitätsstraße 25, 33615 Bielefeld oder per Email an tom.steinlein@uni-bielefeld.de geschickt werden.
Neobiota beschäftigen Steinlein schon lange, auch an der Universität hat er bereits eine Ausstellung dazu organisiert. Zu den Fremdlingen, die in unseren Gefilden einst nicht heimisch waren, gehören unter anderem der Riesenbärlauch, Waschbären oder die Wollhandkrabbe, die wie unzählige andere Organsimen auch im Ballastwasser von Schiffen hierher gereist sind. Sie haben sich längst an ihren neuen Lebensraum angepasst und verdrängen zum Teil »alteingesessene« Lebewesen. »In Australien, Neuseeland und Hawaii haben Neobiota zum Teil irreparable Schäden in der dortigen Natur verursacht. Bei uns sind sie eher als gering einzustufen«, sagt Steinlein. Immerhin aber bedrohen die Zuwanderer teilweise die Artenvielfalt. »Dieses Phänomen wollen wir mit der Ausstellung bekannt machen.«

Artikel vom 17.12.2004