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SPD: Ausweitung der
Ganztagsbetreuung

Bessere Chancen für Alleinerziehende schaffen


Verl (ehl). Die Verler SPD möchte mehr Kindergartenplätze für Kinder unter drei Jahren schaffen. Daher beantragen die Sozialdemokraten, zusätzlich zu den bereits bestehenden altersgemischten Gruppen in mindestens einem Verler Kindergarten eine Regelgruppe in eine altersgemischte Gruppe umzuwandeln. Außerdem fordert die SPD die Erarbeitung von Richtlinien, nach denen die Ganztagsplätze vergeben werden. »Diese Richtlinien sollen insbesondere Alleinerziehenden Sicherheit für die Planung ihrer Berufstätigkeit geben«, erläutert Sigrid Brandner.
Die Kindergartenplatzsituation in der Gemeinde habe sich zwar deutlich entspannt und jedem Kind ab dem dritten Lebensjahr stehe heute ein Platz zur Verfügung. »Für Plätze in altersgemischten Gruppen, also Gruppen mit Ganztagsbetreuung für Kinder schon vor dem Kindergartenalter, gibt es aber bereits Wartelisten«, verdeutlichten Sigrid Brandner, Fraktionschef Udo Fuchs und Dr. Adolf Großmann in einem Pressegespräch den Hintergrund ihres Antrags. Es sei also nicht gewährleistet, dass Alleinerziehende für ihre Kinder einen Ganztagsplatz finden, damit sie in der Lage sind, für sich und ihre Kinder den Lebensunterhalt zu verdienen, um nicht von Sozialhilfe abhängig zu sein. In einem Fall habe eine Mutter, die wieder in das Berufsleben einsteigen wollte, über Monate auf die Zusage für einen Ganztagsplatz warten müssen. Es dürfe nicht sein, dass Alleinerziehende so lange in der Luft hingen. Zum einen springe dadurch sicher so mancher Arbeitgeber ab, zum anderen verursache es Kosten, weil sich so die Zahlung der Sozialhilfe verlängere.
Aber auch Frauen aus finanziell gut gestellten Familien sollen durch die Erweiterung des Ganztagsangebots die Chance erhalten, berufstätig zu sein, betonte Sigrid Brandner. Und: Man müsse das Thema jetzt angehen, bevor aufgrund der demographischen Entwicklung - wie in diesem Jahr schon geschehen - weitere Kindergartenplätze abgebaut werden.

Artikel vom 17.12.2004