17.12.2004
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Besinnlich bedeutet dem Worte nach »innere Ruhe finden«. Wie gesagt, viel zu spüren ist davon nicht. Wer genau hinschaut, der wird die Beobachtungen von Heinz gewiss teilen: In den Fußgängerzonen sind die Menschen mit all ihren Taschen und Einkaufstüten im Sauseschritt unterwegs, auf den Straßen brodelt der Verkehr wie zur rush hour in einer Großstadtmetropole, es wird gehupt und gehastet und gedrängelt.
Als Heinz neulich einer älteren Dame, die die Fahrbahn überquerte, den Vortritt ließ, hat ihm ein Autofahrer einen Vogel gezeigt, ein anderer hat ihn mit erhobener Faust bedroht. Freie Parkplätze werden zum Zankobjekt, an den Kassen der großen Märkte fehlen nur noch Schilder mit dem Hinweis »Wartezeit ab hier: 30 Minuten«.
Heinz will für diese ganze Vorweihnachtszenerie mal ein Bild benutzen: Ihn erinnert dies alles an eine riesige Welle, die sich mit lautem Getöse und Donnergrollen zu schwindelerregender Höhe auftürmt, um dann am Morgen des 24. Dezember den Strand zu erreichen. Erst dann kommt die aufgewühlte See schlagartig zur Ruhe - und wir zur Besinnung?
die Stadt . . .
Artikel vom 17.12.2004