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Retro-Shows sind keine Selbstgänger mehr

Oliver Geißen präsentiert seinen Jahresrückblick mit Gästen: »Der große Test des Jahres 2004«

Arbeitsintensives Jahr: Oliver Geißen.Foto: RTL

RTL, 20.15 Uhr: Die Jahresrückblicke sind im Fernsehen schon in der ersten Dezemberhälfte gelaufen. Showmaster Oliver Geißen legt jetzt einen »Rückblick der anderen Art« nach, wie er sagt. »Der große Test des Jahres 2004« umfasst 65 Fragen zum abgelaufenen Jahr an sechs verschiedene Berufsgruppen, die im Studio sitzen. An den richtigen Antworten knabbern auch prominente Mitspieler wie Moderatorin Sonja Zietlow, Schwimmerin Antje Buschschulte, »Big Boss«-Moderator Reiner Calmund und die Komiker Erkan und Stefan.
In fünf Kategorien werden die Kandidaten befragt. »Insgesamt geht es darum, die angenehmen und lustigen Momente des Jahres herauszupicken«, sagt Geißen. Die Tiefpunkte, wie zum Beispiel die Geiselnahme im ukrainischen Beslan, würden nicht thematisiert. Im Publikum sind Lastwagenfahrer, Arzthelferinnen, Brautpaare des Jahres, Schwiegereltern und Ausbilder.
Für den Moderator endet mit dieser Show ein arbeitsintensives Jahr. Er moderiert für RTL seine tägliche Talkshow und immer wieder die »ultimative Chartshow«. Diese Aufgabe will er auch im nächsten Jahr beibehalten. Anfang 2005 wird der 35-Jährige auch die letzten fünf Folgen der »90er Show« präsentieren, eine Reihe, die noch nicht den Nerv des Publikums getroffen hat. »Wir haben zum Teil starke Gegenprogramme wie ÝWetten, dass...?Ü im ZDF oder Florian Silbereisen (ARD) gehabt.« Retro-Shows seien keine Selbstgänger.
Geißen, der bei Hamburg 1 begann und vom ZDF zu RTL stieß, macht das »ständige Kopieren« der TV-Sender für das schnelle Ende neuer Trends verantwortlich. Er selber sei mit seiner »ultimativen Chartshow« nachgeahmt worden. Die ProSieben/Sat1-Gruppe habe mit den daraus entstandenen Produktionen aber nur die Hälfte der Marktanteile erreicht. »Früher hat man erfolgreich drei Staffeln eines Formats im Programm platzieren können, heute kommt der Sender kaum über die erste hinaus«, sagt Geißen. Die Zeiten der Langlebigkeit sei endgültig vorbei.

Artikel vom 17.12.2004