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HSV Hamburg steht vor der Insolvenz


Hamburg (dpa). Der Bundesliga-Dritte HSV Hamburg steht kurz vor der Insolvenz. Die hohen Gehälter der Handball-Profis stehen für November noch aus, und eine Zukunft mit dem verschuldeten wirtschaftlichen Träger Omni Sport GmbH scheint aussichtslos. Zwar gewährte die Handball-Bundesliga (HBL) einen zweitägigen Aufschub für die Vorlage der testierten Bilanz des Vorjahres. Aber alle Zeichen deuten darauf hin, dass die Frist bis heute Mitternacht nicht eingehalten werden kann. Der Punktabzug könnte bis zu acht Zähler betragen. Und was noch schlimmer ist: Falls die Wirtschaftsprüfer keine positive Prognose abgeben, ist der Zwangsabstieg die Folge.
»Wir haben Richtlinien. Wenn ein Verein Insolvenz anmeldet, ist er der erste Absteiger. Alles andere wäre eine Bestrafung für die, die solide arbeiten«, bestätigte Frank Bohmann, Geschäftsführer der HBL. Nach ähnlichen Fällen in den 90er Jahren hat die HBL ihre Richtlinien verschärft, damit nicht mitten in der Saison der wirtschaftliche Träger gewechselt werden kann. Die Eröffnung eines Insolvenzverfahren bedeutet allerdings nicht die Einstellung des Spielbetriebes. »Und das ist auch gut so. So hat Magdeburg für das Heimspiel am 26. Dezember gegen den HSV schon alle Karten verkauft«, meinte Bohmann.
Beim HSV gibt es zwei Fronten: die eine um den inhaftierten Geschäftsführer und Ex-Gesellschafter Winfried Klimek mit Mittelsmann Frank de Buhr, die die Omni Sport trotz hoher Schulden retten wollen. Auf der anderen Seite steht Präsident Heinz Jacobsen, der mit Hilfe der Hamburger Wirtschaft einen neuen Weg einschlagen will. »Es gibt Signale von Sponsoren. Aber deren Bedingung ist, dass wir uns neu aufstellen«, so Jacobsen.

Artikel vom 17.12.2004