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Jetzt geht's um Platz 5

Größter Erfolg für DHB-Frauen seit WM-Bronze 1997

Debrecen (dpa). Die deutschen Handballerinnen haben ihre Achterbahnfahrt bei der EM in Ungarn mit dem Einzug ins Spiel um Platz fünf zu einem guten Ende geführt.

Einen Tag nach dem verpassten Halbfinaleinzug feierte die Mannschaft von Ekke Hoffmann den größten Erfolg seit WM-Bronze 1997 durch ein 29:27 (13:16) über Weltmeister Frankreich. In ihrem 100. Länderspiel war Stefanie Melbeck (Buxtehude/7) beste deutsche Werferin.
Das Spiel um Platz fünf bestreitet die deutschen Frauen als Dritter der Gruppe 2 am Sonntag (12.30 Uhr/DSF) in Budapest gegen die Ukraine. »Dass die Mannschaft immer wieder aufgestanden ist, zeugt von ganz großem Charakter«, sagte Hoffmann angesichts eines beim 15:20 (39.) schon verloren geglaubten Spiels.
Die in der Hauptrunde erfolglosen Französinnen stellten die deutsche Mannschaft mit ihrer Abwehr vor Probleme. Obwohl Grit Jurack nicht in kurze Deckung genommen wurde, kam der deutsche Angriff mangels Ideen überhaupt nicht ins Laufen. So wurde aus dem 1:0 (3.) schnell ein 2:6-Rückstand (10.). »Frankreich hat eine überragende Kondition. Die Vorbereitung bei denen läuft so gut wie nirgendwo in Europa«, hatte Hoffmann vorher gewarnt.
Zwar kam die DHB-Auswahl dank der erneut herausragenden Leistung von Torhüterin Alexandra Gräfer und der einsatzfreudigen Stefanie Melbeck wieder zum 8:8 (16.). Doch wie ein roter Faden zog sich die Einfallslosigkeit durch die erste Halbzeit. Das deutsche Spiel: statisch und ausrechenbar. Mit Melbeck, Heike Schmidt (Oldenburg) und Milica Danilovic (Leipzig) kamen nur drei Spielerinnen zu Treffern. Die leichten Ballverluste nutzte Frankreich zu Tempogegenstößen, durch die der Weltmeister sich auf 15:11 (28.) absetzte und zur Pause 16:13 führte.
Nach Wiederanpfiff setzte sich Favorit Frankreich auf 18:13 (34.) ab. Doch danach starteten die Deutschen mit dem Mut der Verzweiflung eine furiose Aufholjagd, verkürzte Tor um Tor und kam durch Grit Jurack mit dem 21:20 (46.) zur zweiten Führung des Spiels. Allerdings versäumte es die Auswahl, sich nach dem 23:21 (48.) trotz guter Chancen einen größeren Vorteil zu erkämpfen.
Einen wichtigen Treffer steuerte auch die ehemalige WESTFALEN-BLATT-Mitarbeiterin Dunja Harke (früher Eintracht Minden) bei.

Artikel vom 17.12.2004