Baden-Baden (dpa). Ole und Ulla werden langsam flügge, ihre Firma »Kanu-Fisch« fordert ihren Tribut, doch Birgit Fischer paddelt und paddelt und paddelt. Selbst mit 42 Jahren ist ein Ende ihrer traumhaften Erfolgkarriere nicht in Sicht. »Ich plane nur noch von Jahr zu Jahr und werde auch nie mehr eine Abschiedsparty geben. Doch wenn ich weiter vorn mithalten kann, bleibt Peking 2008 ein Thema«, sagt die erfolgreichste Sportlerin der Welt. Mit dem Triumph im Kajak-Vierer hatte die allein erziehende Mutter aus Bollmannsruh bei Brandenburg den achten Olympiasieg eingefahren und damit ihren Status als erfolgreichste Olympionikin ausgebaut. Dass damit 40 Jahre nach Annemarie Zimmermann/Roswitha Esser wieder eine Kanutin »Sportlerin des Jahres« wurde, hätte sie nie geglaubt. »Ich habe gedacht, ich lande dort, wo Kanuten sonst auch immer landen: auf den hinteren Rängen.« Bei der Fernseh-Wahl des ZDF der Jahrhundert-Sportler wurde sie vor Wochen hinter Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher noch auf den zweiten Platz gewählt. Ihre Bilanz ist mit 54 Mal Edelmetall bei Olympia, Welt- und Europameisterschaften einzigartig. Wäre nicht der Olympia- Boykott der DDR 1984 gewesen, Birgit Fischer stünde heute mit Sicherheit ganz oben in der Rangliste der erfolgreichsten Olympia- Teilnehmer aller Nationen.
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