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»Heimat 3« in sechs
Teilen in der ARD

Regisseur Edgar Reitz schließt Trilogie ab

Hamburg (dpa). Die Wirklichkeit holte ihn ein: Regisseur Edgar Reitz, heute 72 Jahre alt, steckte vor 15 Jahren noch mitten in den Dreharbeiten zur ARD-Reihe »Die Zweite Heimat - Chronik einer Jugend«, als auch ihn die Nachricht von der Wende überraschte.

Spontan kam Reitz der Gedanke: Ein wiedervereinigtes Deutschland - das wird Thema der »Heimat 3«. Aus der Idee ist eine fertige Produktion geworden. Die ARD strahlt die sechs Teile von heute (20.15 Uhr) an aus. Hatte die mit starkem Interesse und viel Lob aufgenommene »Heimat« von 1984 gezeigt, wie die Menschen ihrer kargen Heimat im Hunsrück zu entkommen versuchen, führte 1992 die weniger beachtete 13-teilige »Heimat 2« vor, wie die Menschen jenseits ihrer Wurzeln zurecht kommen. Eine dritte Staffel schien fraglich. Nach langen Gesprächen entschloss sich die ARD, den Zyklus fortzusetzen.
Nun, älter geworden, reifer, auch resignativer kehren die Protagonisten besuchsweise in die Heimat zurück. Alles scheint auf den ersten Blick gleich geblieben und ist doch anders geworden. Eines ist in den sechs Filmen von »Heimat 3« anders als früher: Reitz hat mit dem Romancier Thomas Brussig (»Helden wie wir«) einen um eine Generation jüngeren Co-Autor herangeholt. »Mein höchstes Kriterium ist Authentizität, und in der einstigen DDR kannte ich mich nun mal nicht aus«, sagt Reitz.
Gegenüber der Version fürs Kino ist die TV-Fassung zwei Stunden kürzer. »Die Reduzierung hat die Platzierung zur besten Sendezeit erst möglich gemacht«, sagt Bernhard Nellessen, Fernsehdirektor des Südwestrundfunks. Gezeigt werden die Folgen am 15., 17., 20., 22., 27. und 29. Dezember, jeweils um 20.15 Uhr.

Artikel vom 15.12.2004