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Sperrholz-Bass sorgt
für warmen Klang

Flötenensemble Theesen bereitet neues Konzert vor

Von Elke Wemhöner (Text)
und Hans-Werner Büscher (Fotos)
Theesen (WB). Nicht nur das afrikanische Bubinga, auch Birken-Sperrholz entwickelt einen warmen Klang. Davon können sich die Zuhörer überzeugen, die zu den Konzerten des Flötenensembles Theesen kommen. Sonntag, 9. Januar 2005, gibt der 16-köpfige Klangkörper das beliebte Konzert »Musik im Lichterglanz« in der Auferstehungskirche Theesen.

Begeisterung ist ansteckend. Im Falle von Christel Weihrauch war sie so ansteckend, dass sich aus einem Flöten-Quartett ein 16-köpfiges Ensemble entwickelte. Dessen Klang ist etwas Besonderes. Bei vielen Stücken sind die hellen Töne einer einzigen Sopranflöte eingebettet in den weichen Klang der Tenor-, Bass- oder Subbassflöten. Und da die »Unterstimmen« zahlenmäßig stark vertreten sind, kann Ensemble-Leiterin Christel Weihrauch bei der Auswahl der Stücke nahezu »aus dem Vollen« schöpfen.
»Wir haben ganz klein angefangen und im Gottesdienst gespielt«, berichtet Christel Weihrauch aus der Anfangszeit, dem August 1999. Als sie mit Freude bemerkte, dass ihre drei Mitstreiter gerne weitermachen wollten stand für sie fest: »Jetzt kannst Du 'was riskieren.«
Ein Schritt dazu war die Anschaffung einer Subbass-Flöte, der größten und am tiefsten klingenden in der Blockflötenfamilie. Das elf Kilogramm schwere, aus dem bereits erwähnten Bubinga-Holz gefertigte Instrument, wird im Sitzen gespielt.
Zum Subbass gesellten sich im Laufe der nächsten Jahre noch verschiedene Bass-, Tenor- und Altflöten, so dass das Ensemble an Klangkraft gewann und seine Repertoire-Möglichkeiten enorm erweiterte. Davon konnte sich die wachsende Fan-Gemeinde immer wieder überzeugen. Beispielsweise bei musikalischen Gottesdiensten, bei Konzerten und bei Auftritten in der Nachbarschaft.
»Ensemble-Spielen macht Spaß« bringt Christel Weihrauch die Motivation ihres Kreises auf den Punkt. Und das wiederum weckt die Begeisterung: für die Vielfalt der Instrumentenfamilie, für die Erweiterung des Repertoires und für Auftritte. Ein Ensemble-Mitglied kommt eigens zu den Proben nach Bielefeld. Andere wagen sich an für sie neue Instrumente. So wächst das Ensemble immer wieder ein Stück über sich hinaus.
Der eine oder andere hat selbst eine der warm klingenden Renaissance-Flöten angeschafft. Manchmal ist mit einem Neuerwerb sogar ein Ausflug verbunden: »Für die Anschaffung des Sperrholz-Subbasses sind wir mit einer kleinen Gruppe nach Bremen zum Hersteller gefahren und haben verschiedene Modelle ausprobiert. Schließlich sollte sich das neue Instrument gut einfügen.«
Höhepunkt im Konzert-Jahr ist das Konzert »Musik im Lichterglanz«, das 2001 Premiere hatte. In der nur von Kerzenschein erhellten Theesener Kirche bietet das Ensemble Anfang Januar ein eineinhalbstündiges Programm. Nach dem großen Andrang im Januar 2004 wird es zwei Aufführungen geben: 17 und 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei; eine Spende erwünscht. »Damit legen wir den Grundstock für neue Instrumente«, erläutert Christel Weihrauch.
Für das Programm im Januar 2005 gibt es Unterstützung von Instrumentalsolisten und zehn Mitglieder des Chores »Die Leineweber«. Zu hören sind bekannte bekannte Werke von Bach über Vivaldi bis Schmelzer, in verschiedenen Besetzungen, angereichert mit kurzen Gedichten. Und auch die Zuhörer sind mehrfach eingeladen, einzustimmen.

Artikel vom 15.12.2004