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Brennende Leidenschaft

Musical-Klassiker »Das Phantom der Oper«


Es verbirgt sich in den Katakomben der Pariser Oper. Es hasst die Welt und auch sich selbst. Es ist nicht greifbar, nur ein Schatten in der Nacht, und doch hat es sich schon Millionen von Menschen gezeigt.
Es ist das populärste Phantom der Welt. Erstmals spukte es in Gaston Lerouxs Romanklassiker, dann im Horrorfilm, schließlich auch auf der Musical-Bühne, wo es dank Andrew Lloyd Webber seine eindrucksvolle Stimme fand.
Im Paris des Jahres 1870 dominiert Diva LaCarlotta (Minnie Driver) das Geschehen an der Oper. Das zumindest glaubt sie, denn in Wirklichkeit hält das unheimliche Phantom (Gerard Butler) die Fäden in der Hand.
Es hat seine eigene Loge, ein monatliches Honorar und übernimmt die künstlerische Leitung, wenn es ihm beliebt. Es bleibt stets unsichtbar, doch immer präsent und straft mit Gewalt, wenn seine Forderungen nicht erfüllt werden. Als die bildhübsche Christine (Emmy Rossum) am Premierenabend die Chance ihres Lebens erhält und LaCarlotta vertritt, erobert sie nicht nur die Menschen im Saal, sondern auch die einsame Kreatur viele Meter darunter.
In einem Spiegel erscheint das Phantom seiner großen Liebe, zeigt ihr sein Reich der Dunkelheit und seine gequälte Seele. Es wird Christines Mentor, ihr unsichtbarer Schatten, bis Lichtgestalt Raoul (Patrick Wilson), der junge Mäzen der Oper, die Finsternis zurückdrängt.
Aus dieser Rivalität der beiden männlichen Kontrahenten bezieht Joel Schumachers in Bauten und Kostümen schwelgende Verfilmung ihre Spannung, aus Webbers Melodien ihre große Verführungskraft.
Dafür sorgen in der deutschen Synchronisation hochkarätige Musical-Stars: Uwe Kröger als Phantom, Jana Werner als Christine und Carsten Lepper als Raoul.
Alle Hits, von »Think of Me« über »Angel of Music« bis hin zu »Music of the Night«, sind hier qualitativ bestechend zu hören (je nach Kopie in deutscher oder englischer Fassung).

Artikel vom 16.12.2004