16.12.2004 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schlechtere Versorgung

Ärzte kritisieren die Gesundheitsreform

Präsident der Ärztekammer: Jörg-Dietrich Hoppe

Berlin (Reuters). Nach Einschätzung der Bundesärztekammer hat sich mit der Gesundheitsreform die Versorgung der Patienten erheblich verschlechtert. »Es gibt keine Qualitätsverbesserungen, nur Verschlechterungen«, sagte Kammerpräsident Jörg-Dietrich Hoppe. Zudem drohe immer mehr Kliniken das Aus.
In den nächsten zehn Jahren würden wohl an die 200 Hospitäler schließen müssen. »Die Folge ist eine Rationierung in der Versorgung der Patienten«, sagte der Verbandspräsident. Es sei ein Wandel von der Patientenorientierung zu einem reinen Profitdenken im Gesundheitssystem festzustellen, sagte Hoppe. Seit Jahresbeginn etwa würden Kliniken in rasanter Weise von umsatzorientierten Betreibern übernommen. Oft würden diese Investoren zugleich Krankenhäuser im Umkreis aufkaufen, um sie zu schließen.
Die weiter bestehenden Einrichtungen würden mehr und mehr an der Rendite und nicht mehr am tatsächlichen Bedarf der Patienten ausgerichtet. Nach Hoppes Worten kommt es immer mehr zu einer Konzentration der Versorgung und somit in einigen Gebieten zur Unterversorgung.

Artikel vom 16.12.2004