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Nach tödlichem Unglück
wird sich nichts ändern

Südring: Die getrennte Ampelschaltung bleibt bestehen

Bielefeld-Brackwede (hz). Nach dem Unfalltod von zwei Sechstklässlern der Hauptschule Senne wird nicht über eine Aufhebung der getrennten Ampelschaltung für Fußgänger an der Ecke Südring/Duisburger Straße nachgedacht. Das haben gestern übereinstimmend Vertreter von Stadtverwaltung und Polizei auf WB-Anfrage erklärt.

Wie mehrfach berichtet, werden in dem Bereich, wo am 30. November ein Elf- und ein 13-Jähriger von einem Sattelzug überrollt worden waren, die Fußgänger in zwei Phasen über den Südring geleitet. Erst gibt es Ampel-Grünlicht vom »AquaWede« in Richtung Gleisdreieck bis zur Südring-Mittelinsel. Dann, wenn der Autoverkehr zur Gütersloher Straße und die Linksabbieger in die Duisburger Straße auch per »Rot« gestoppt sind, erfolgt die Freigabe für die restlichen zwei Fahrspuren des Südrings. Das war den Hauptschülern, die aus Richtung Gleisdreieck kommend zur Oetker-Eisbahn am »AquaWede« wollten, zum Verhängnis geworden: Vor dem Hallenbad leuchtete schon »Grün«, für die zwei Fahrspuren direkt vor den Sechstklässlern bis zur Südring-Mittelinsel galt noch Ampel-Rotlicht für Fußgänger.
Nach dem schweren Unglück mit zwei toten Kindern und einem nach wie vor in Lebensgefahr schwebendem Zwölfjährigen ist eine Änderung der Ampelschaltung - beispielsweise durchgehendes »Grün« für Fußgänger - offenbar zurzeit kein Thema bei den Fachbehörden. Auch eine spezielle Unfallkommission, um die Hintergründe der Tragödie vom 30. November detailliert zu beleuchten und eventuell etwas zu korrigieren, werde es nicht geben, bestätigte gestern Christiane Krumbholz von der städtischen Straßenverkehrbehörde. Grund: Laut offizieller Definition ist die Ecke Südring/Duisburger Straße seit Ende der Neunzigerjahre kein Unfallschwerpunkt mehr. Um das zu sein, müssten sich innerhalb eines bestimmten Zeitraums drei Unfälle gleichen Typs mit Toten, Verletzten oder schweren Sachschäden ereignen.

Artikel vom 14.12.2004